Drei DRV-Boote verpassen Finaleinzug bei WM

SID
Karl Schulze (2.v.r.) konnte die hohen Erwartungen noch nicht erfüllen
© Getty

Drei weitere Boote des Deutschen Ruderverbandes (DRV) haben bei der WM auf dem Lake Karapiro in Neuseeland den Finaleinzug verpasst, darunter auch der deutsche Frauen-Achter.

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Die Fußstapfen von Ex-Weltmeister Marcel Hacker waren für die deutsche Nachwuchshoffnung Karl Schulze noch zu groß. Der U23-Weltmeister aus Dresden blieb bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Neuseeland im Einer-Halbfinale auf der Strecke und verpasste damit auf dem Lake Karapiro die erhoffte Endlaufteilnahme.

"Karl hat alles versucht, aber das Stehvermögen hat gefehlt. Das wird ihn persönlich am meisten enttäuschen", sagte Hartmut Buschbacher, der Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV).

Auch Dunsing scheitert

Neben Schulze musste die deutsche Flotte bei frühlingshaften Temperaturen zwei weitere Verluste verkraften. Sophie Dunsing (Berlin) scheiterte im Einer ebenfalls im Halbfinale, der Frauen-Achter verfehlte als Vierter des Hoffnungslaufes das angestrebte Finalticket.

Dafür zogen der Leichtgewichts-Vierer der Männer als Titelverteidiger und der Zweier ohne Steuermann mit jeweils zweiten Plätzen in ihren Halbfinals in den Endlauf ein. Damit stehen bisher acht DRV-Boote in den Endläufen der 14 olympischen Klassen. Zudem hat der Doppelzweier mit den Weltmeistern Stephan Krüger (Rostock) und Eric Knittel (Berlin) noch die Chance auf die Finalteilnahme. Bei der WM vor einem Jahr im polnischen Posen hatten zehn deutsche Boote die Endläufe erreicht.

Schulze erschöpft und enttäuscht

Dem EM-Dritten Schulze war gegen die starke Konkurrenz der Kräfteverschleiß der langen Saison anzumerken. Als Letzter fuhr er in seinem Halbfinale ins Ziel und hockte danach erschöpft und enttäuscht auf seinem Rollsitz. "Natürlich wäre eine Finalteilnahme toll gewesen", meinte der 22-Jährige.

Schulze war für den elf Jahre älteren Hacker in Neuseeland an den Start gegangen. Der Olympia-Dritte von Sydney 2000 hatte seine Saison aus gesundheitlichen und privaten Gründen vorzeitig beendet. Im kommenden Jahr will der beste deutsche Einer-Ruderer des vergangenen Jahrzehnts mit Blick auf die Sommerspiele 2012 in London aber wieder angreifen.

"Grundphysis fehlt"

Auch in den anderen Bootsklassen sind die Planungen bereits auf den Höhepunkt in zwei Jahren ausgerichtet.

Daher meinte Buschbacher nach dem schwachen Abschneiden des Frauen-Achters: "Auch nach diesem nicht zufriedenstellenden Ergebnis bleibe ich dabei, dass es die richtige Entscheidung war, den Achter zur WM mitzunehmen. Wir müssen international aufholen und mit den Athletinnen, die wir haben, besser arbeiten."

Auch Steuerfrau Laura Schwensen (Kappeln) fand nach dem Hoffnungslauf deutliche Worte. "An der Stimmung liegt es nicht, am Wollen auch nicht - es liegt daran, dass uns im Vergleich zu den anderen Mannschaften die Grundphysis fehlt", meinte Schwensen.

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