Deutschland so gut wie sicher in Runde drei

SID
Deutschlands Björn Andre (r.) zeigte sich nach der Niederlage enttäuscht
© Getty

Trotz einer 1:3-Niederlage im zweiten Zweitrundenspiel gegen Gastgeber Italien haben die deutschen Volleyballer bei der WM die beste Chancen auf den Einzug in Runde drei.

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Deutschlands Volleyballer stehen trotz der Niederlage gegen Gastgeber Italien so gut wie sicher in der dritten Runde der Weltmeisterschaft.

Im Hexenkessel von Catania unterlag das Team von Bundestrainer Raul Lozano mit 1:3 (25:21, 18:25, 21:25, 18:25), hat aber trotzdem beste Chancen, als Gruppenzweiter des Dreierpools zur Medaillenjagd nach Rom zu fahren. Am Ende fehlte ein winziger Punkt, um das Ticket ganz sicher zu lösen.

Zuvor hatte es ein 3:0 im Schlüsselspiel gegen Puerto Rico gegeben. Der Außenseiter hat nur noch mit einem klaren Sieg gegen die hoch favorisierten Gastgeber im letzten Gruppenspiel am Samstag die theoretische Chance, Deutschland doch noch aus dem Turnier zu befördern.

Steuerwald: "Die WM ist für uns noch nicht zu Ende"

"Ich bin sehr enttäuscht von uns. So darf man sich nach einem so guten Start nicht abfertigen lassen. Wir hatten es selbst in der Hand", sagte Kapitän Björn Andrae. Zuspieler Patrick Steuerwald meinte: "Wir haben sie aufgebaut. Aber die WM ist für uns noch nicht zu Ende." In der Runde der letzten Zwölf würde das deutsche Team am kommenden Dienstag und Mittwoch in der italienischen Hauptstadt spielen.

Als Zweitrundenzweiter käme es voraussichtlich zu Duellen gegen Tschechien und den Verlierer der Sonntags-Partie zwischen Weltmeister Brasilien und dem WM-Dritten Bulgarien.

Die Gruppensieger der vier Drittrundenpools qualifizieren sich fürs Halbfinale, die Gruppenzweiten spielen um die Plätze 5 bis 8, die Gruppendritten um die Positionen 9 bis 12. Deutschland will die erste WM-Medaille seit dem Titelgewinn der DDR vor 40 Jahren gewinnen.

"Wir wollen gegen Italien gewinnen. Dann haben wir unser Ziel dritte Runde erreicht und ersparen uns jedes Rechnen", hatte Angreifer Sebastian Schwarz vor dem Spiel gesagt. Die Mannschaft wusste jedoch genau, dass auch eine Niederlage mit höchstens 13 Satzpunkten Minus sicher den Einzug in die nächste Runde bedeuten würde.

Gellendes Pfeifkonzert als Empfang

6000 Zuschauern in der ausverkauften Arena auf Sizilien empfingen die Deutschen vor dem Spiel mit einem gellenden Pfeifkonzert und sangen lautstark die italienische Hymne mit. Als die Gastgeber nach einigen Aufschlagfehlern der Deutschen schnell mit 6:3 in Führung gingen, brodelte am Fuße des Vulkans Ätna die Stimmung über. Chefcoach Lozano nahm eine Auszeit, und das deutsche Team fand zurück ins Spiel.

Vor allem dank der Angriffe von Georg Grozer und Robert Kromm gab es beim 11:10 erstmals eine Führung. Auch von zwei falschen Schiedsrichterentscheidungen ließ sich das deutsche Team nicht aus dem Konzept bringen und steigerte sich in der Feldabwehr mit dem überragenden Libero Ferdinand Tille zur bis dato besten Leistung des Turniers. Als Kromm den zweiten Satzball zur 1:0-Führung nutzte, waren die Ex-Weltmeister auf der anderen Seite sichtlich entsetzt.

Doch Italien fand im zweiten Durchgang auch dank deutscher Fehler zu seinem Spiel. Chefcoach Lozano wechselte munter durch, doch das brachte keine Ruhe ins Team. Mit dem Fehlaufschlag von Max Günthör war das 1:1 perfekt.

Im dritten Durchgang hielt Deutschland bis zum 19:19 gut mit, verlor aber in der Schlussphase im gellenden Pfeifkonzert die Nerven. Das war die Vorentscheidung in einem dramatischen Spiel, nach dem Deutschland trotzdem noch beste Chancen auf ein Happyend in Rom hat.

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