Deutsche Volleyballer doch noch in Runde zwei

SID
Grund zur Freude für die deutschen Volleyballer: Durch den Sieg erreichten sie die zweite Runde
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Nach zwei Niederlagen zum Auftakt haben die deutschen Volleyballer bei der WM in Italien ihr drittes Vorrundenspiel gegen Kanada gewonnen und sind damit in Runde zwei eingezogen.

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Deutschlands Volleyballer haben die historische Blamage abgewendet und mit dem ersten Sieg doch noch die zweite Runde bei der Weltmeisterschaft erreicht.

Im entscheidenden Spiel in Triest zitterte sich das Team von Bundestrainer Raul Lozano gegen Außenseiter Kanada zu einem 3:0 (27:25, 25:22, 25:20). Trotz der Pleiten gegen Serbien (0:3) und Europameister Polen (2:3) ist bis zur erhofften ersten WM-Medaille seit 40 Jahren nun alles wieder möglich.

In der Abschlusstabelle der Gruppe F in Triest entschied bei Punktgleichheit mit den ebenfalls einmal siegreichen Kanadiern der bessere Satzpunktequotient für die Deutschen. Abhängig vom letzten Gruppenspiel zwischen Polen und Serbien belegt Deutschland Platz drei oder zwei im Pool.

Als Gruppendritter würde die Auswahl in Catania voraussichtlich auf Italien und Puerto Rico oder Russland treffen. Als Gruppenzweiter wären in Mailand Titelverteidiger Brasilien oder Kuba und Mexiko die Gegner.

Kanada mit dem besseren Start

Nach der zweiten Niederlage am Sonntagabend gegen Polen hatten die deutschen Spieler bis 10 Uhr morgens ausgeschlafen. Trotz der schwierigen Situation - bei einer Niederlage wäre Deutschland erstmals seit 1956 sieglos von einer WM nach Hause gefahren - präsentierten sich Georg Grozer und Co. beim Einspielen bester Laune.

Ein Sieg mit mindestens drei Satzpunkten Vorsprung war Pflicht, doch den besseren Start erwischte mit einer 6:3-Führung der Weltranglisten-20. Kanada. Bundesliga-Legionär Frederic Winters vom deutschen Meister VfB Friedrichshafen konnte immer wieder punkten.

Das deutsche Team leistete sich wie in den vorangegangenen Spielen zu viele Fehler beim Aufschlag, kämpfte sich aber mit einer starken Feldabwehr zurück. Eine 21:19-Führung schenkte das deutsche Team her, wehrte jedoch nervenstark zwei Satzbälle ab und nutzte den ersten eigenen Satzball mit einem Block von Marcus Böhme zur 1:0-Führung.

Achterbahnfahrt für deutsches Team

Auch nach der erlösenden Führung glich das Spiel der favorisierten Deutschen einer Achterbahnfahrt. Gute Angriffe von Grozer wechselten sich mit einfachsten Patzern ab, mehrfach wurde eine Drei-Punkte-Führung wieder verspielt.

In der entscheidenden Phase des zweiten Durchgangs sorgten jedoch Grozer mit seinen Angriffen und Max Günthör mit seinen Aufschlägen für die Entscheidung. Auch danach gaben die Kanadier nicht auf, doch das deutsche Team brachte den so wichtigen Sieg ins Ziel.

Glück mit WM-Modus

Gut für die zittrigen Volleyball-Riesen ist nun der im Vorfeld sehr umstrittene WM-Modus, nach dem sich drei der vier Teams jeder Vorrundengruppe für die zweite Runde qualifizieren, wo es erneut bei null losgeht und sich zwei der drei Teams für die dritte Runde qualifizieren.

"Gut, dass die Niederlagen nicht mitgenommen werden. Wir haben noch Zeit, unsere Nervosität abzulegen", sagte Simon Tischer. Und auf den Gruppendritten von Triest wartet in der zweiten Runde auf Sizilien der vermeintlich leichteste Pool.

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