Pleite bei Heim-WM hat Konsequenzen

SID
Munkhbayar Dorjsuren gewann in Peking olympisches Bronze mit der Sportpistole
© Getty

Als die vorletzte deutsche Medaillenchance bei der Heim-WM in München vergeben war, kündigte Bundestrainer Peter Kraneis Konsequenzen bei den deutschen Pistolenschützen an.

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"Man kann mit der ganzen WM nicht zufrieden sein", sagte der Chefcoach nach dem enttäuschenden 16. Platz für die Olympiadritte Munkhbayar Dorjsuren mit der Sportpistole: Wir müssen uns überlegen, was wir anders machen müssen. Schließlich soll es bei Olympia 2012 anders aussehen." Danach wird Kraneis seinen Bundestrainer-Posten abgeben.

Die Bilanz der deutschen Pistoleros mit einer glatten Nullnummer statt der anvisierten ein bis zwei Medaillen bezeichnete Sportdirektor Heiner Gabelmann als "sehr enttäuschend".

Insgesamt haben die Gastgeber nach 14 von 15 olympischen nur zweimal Edelmetall auf den Konto - der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte mindestens vier Medaillen gefordert.

Und auch in der Skeet-Entscheidung, mit der die WM am Dienstag abgeschlossen wird, sieht es bei Halbzeit nicht nach Edelmetall aus.

"Haben schlecht geschossen"

"Wir haben einfach schlecht geschossen. Speziell im Wurfscheiben- und Pistolenbereich", sagte Gabelmann.

Die letzte gescheiterte Hoffnungsträgerin Dorjsuren kauerte minutenlang fassungslos am Boden, dann nahm die Lokalmatadorin mit feuchten Augen ihre Tochter in den Arm.

"Das ist ein bekannter Stand, eigentlich optimal. Aber ich habe es einfach nicht hinbekommen", sagte die 41-Jährige Ex-Weltmeisterin.

Nachdem die gebürtige Mongolin unter den Augen zahlreicher Landsleute am Vortag schon mit der Luftpistole auf Platz 48 enttäuscht hatte, konnte sie über Nacht "die ganze Frustration" einfach nicht abstreifen.

Leistungsträgerin ist ausgefallen

Mit Blick auf London 2012 will sie die "psychologische Vorbereitung" verändern.

"Munk ist mit dem Druck nicht zurechtgekommen. Und wenn die Leistungsträgerin ausfällt, gibt es keine, die das kompensieren kann", analysierte Kraneis.

Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) belegte Platz 34, Claudia Verdicchio-Krause (Buchheim) enttäuschte auf Platz 68.

Für die einzige deutsche Medaille an einem trotz des Sonnenscheins frustrierenden Tag sorgte das silberne deutsche Gewehr-Team in der nicht-olympischen 300-Meter-Distanz.

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