Luftpistolen-Schützinnen enttäuschen bei WM

SID
Munkhbayar Dorjsuren gewann in Peking olympisches Bronze mit der Sportpistole
© Getty

Bei der Schieß-WM in München haben die deutschen Luftpistolen-Schützinnen enttäuscht. Insgesamt haben die Gastgeber nach 13 von 15 Entscheidungen nur zwei Medaillen geholt.

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UPDATE Dem goldenen Freitag folgte für die deutschen Sportschützen ein schwarzes Wochenende bei der Heim-WM in München.

Die Olympiadritte Munkhbayar Dorjsuren enttäuschte als 48. mit der Luftpistole, ein 13. Rang von Vanessa Hauff im Skeet war am Wochenende die beste Platzierung in den olympischen Disziplinen. Als kleinen Trost gab es viermal Silber in den nicht-olympischen Disziplinen, darunter das vierte Edelmetall für Sonja Pfeilschifter.

"Wir haben unsere Ziele in den olympischen Disziplinen nicht erreicht. Der Weg nach London 2012 wird weit schwieriger als erwartet", zog Sportdirektor Heiner Gabelmann ein erstes WM-Fazit.

Nach 13 von 15 olympischen Disziplinen haben die Gastgeber nur zwei Medaillen abgeschossen, als Ziel waren vier ausgegeben worden.

Kraneis: "Bin absolut unzufrieden"

Als Hoffnung galt am Sonntag die gebürtige Mongolin Dorjsuren, doch die fiel nach dem Wettkampf weinend ihrer Tochter in die Arme. "Heim-WM, dann sind viele Mongolen aus dem Raum München da - ich habe mir einfach zu viel Druck gemacht. Es wird dauern, ehe die Tränen trocknen", sagte die 41-Jährige.

Sie schaffte genau wie Stefanie Thurmann (Frankfurt/39.) und Claudia Vedicchio-Krause (Buchheim/45.) nur 378 Ringe - viel zu wenig für Edelmetall. Gold gewann die Serbin Zorana Arunovic 486,8 Zählern.

"Ich absolut unzufrieden. Ich habe alles versucht, um den Druck bei Munki runterzubekommen - aber das ist mir nicht gelungen", sagte Pistolen-Bundestrainer Peter Kraneis.

Trotzdem bleibt er optimistisch, dass die Ex-Weltmeisterin mit der Sportpistole am Montag Edelmetall abschießt: "Bei Olympia hat sie auch mit der Luftpistole 378 geschossen und dann Bronze gewonnen."

Lehrgeld zahlen

Im Skeet schaute die schwangere Titelverteidigerin Christine Wenzel auf der Tribüne zu, wie ihre deutschen Kolleginnen Lehrgeld zahlen mussten.

"Wir hätten mit Christine ja eine Goldkandidatin gehabt. Aber sie wollte ein Kind - und das geht vor", sagte Bundestrainer Wilhelm Metelmann.

Brinker wurde schmerzlich vermisst, obwohl die Jagdschein-Inhaberin Hauff mit einer perfekten 25 in der letzten Serie ihre Veranlagung andeutete und 67 von 75 möglichen Treffern schaffte.

Elena Neff (Frankfurt/Oder) wurde 38.. Karen Lange (Rennau) landete auf Platz 42. Gold gewann die US-Amerikanerin Kimberly Rhode mit 97 Treffern.

Silber im Team

Pfeilschifter holte derweil im nicht-olympischen 60-Schuss-Liegendkampf gemeinsam mit Eva Friedel (Münstertal) und Nicole Stenzenberger (Niederlauterbach) Silber im Team. Mit 1780 Ringen wurde das Trio nur von den zählergleichen Schweizerinnen geschlagen. Pfeilschifter hatte zuvor Gold (Luftgewehr) und Silber (Dreistellungskampf) in zwei anderen nicht-olympischen Teamwettbewerben gewonnen, dazu am Freitag Silber im olympischen Einzelwettbewerb Dreistellungskampf hinter Barbara Lechner (Triftern).

Viertes Edelmetall für Sonja Pfeilschifter