Kießler: "Streben sieben Medaillen an"

SID
Olympiasiegerin Kathrin Wagner-Augustin führt die Kanuten bei der WM an
© sid

Für die deutschen Kanuten steht die WM in Posen vor der Tür. Sieben Medaillen werden angestrebt, zudem kämpft jeder Sportler um einen Platz im Top-Team für Olympia 2012.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die WM vor Augen, Olympia 2012 im Sinn: Die deutschen Kanuten gehen bei den Weltmeisterschaften in Posen auf Goldjagd und wollen sich dabei auch einen Platz im Top-Team für die Sommerspiele in London sichern.

"Aufgrund der WM-Ergebnisse bilden wir das Top-Team 2012. Wer nicht im Top-Team drin ist, hat es schwer, in zwei Jahren in London dabei zu sein", sagte der deutsche Sportdirektor Jens Kahl.

Angeführt von der viermaligen Kajak-Olympiasiegerin Katrin Wagner-Augustin (Potsdam) will die erfolgsverwöhnte Flotte des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) auf dem Malta-See in den zwölf olympischen Disziplinen kräftig abräumen.

"Da streben wir sieben Medaillen an. Darunter sollten schon auch drei Goldene sein", sagte Cheftrainer Reiner Kießler und fügte an: "Schön wäre zudem, wenn in den nichtolympischen Disziplinen noch die eine oder andere Medaille dazu käme."

Vorbereitung nicht optimal

Allerdings lief die Vorbereitung auf die WM in Polen nicht ganz sorgenfrei ab. Der 13-malige Kajak-Weltmeister Ronald Rauhe (Potsdam) laborierte an einer Bauchmuskelzerrung, Kajak-Olympiasieger Andreas Ihle (Magdeburg) plagten Schulterprobleme. Beide konnten zuletzt wieder trainieren und stehen im 29-köpfigen DKV-Aufgebot für die heute beginnenden Wettkämpfe.

Zudem setzten viele Athleten zwei Jahre vor den Sommerspielen in London andere Prioritäten. "Das zweite Jahr nach Olympia ist immer ein besonderes Jahr und etwas kritisch. Viele Athleten haben ihren Schwerpunkt auf ihr berufliches Fortkommen gesetzt und sich ihrem Studium gewidmet. Die Ergebnisse der Weltcups und der EM stimmen mich aber optimistisch", sagte Kahl.

Alle Verbände vor großer Herausforderung

Mit der Einführung von insgesamt vier olympischen Disziplinen über die 200-m-Sprintstrecke stehen zudem alle Verbände vor einer neuen Herausforderung. Der Unterschied zwischen 200 und 1000 m sei schon sehr groß. Im Kajak-Bereich habe man es gut umgesetzt. Bei den Canadiern gebe es aber noch einigen Nachholebedarf, so Kahl.

Der 28-jährige Rauhe will seinen Titel in Posen erfolgreich verteidigen und denkt ebenfalls schon an die Sommerspiele in zwei Jahren: "Mein Ziel ist es, im Einer auf den 200 Metern bis 2012 zu dominieren."

Als Novum in der WM-Geschichte des DKV geht in Posen in Lydia Weber (Dresden) erstmals eine Athletin in der neuen WM-Disziplin Canadier-Einer der Damen über 200 m an den Start.

Slalom-Kanuten bei EM ohne Einzelmedaille