Olympiasieger Bischof feiert Turniersieg in Tunis

SID
Ole Bischof holt sich 2008 bei den olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille
© Getty

Judo-Olympiasieger Ole Bischof hat beim Grand-Prix in Tunis seinen Titel in der Gewichtsklasse bis 81 kg erfolgreich verteidigt. Zuvor hatte der 30-Jährige acht Monate pausiert.

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Acht Monate lang hatte Ole Bischof der Wettkampfwelt den Rücken gekehrt, mit einem umso lauteren Paukenschlag meldete sich der Judo-Olympiasieger in der Weltspitze zurück: Der 30 Jahre alte Reutlinger düpierte beim Grand-Prix in Tunis die versammelte Weltelite in der Gewichtsklasse bis 81 kg und verteidigte erfolgreich seinen Vorjahrestitel.

"Das war ein richtig geiler Tag", jubelte Bischof nach seinem Finalsieg gegen den Brasilianer Leandro Guilheiro, "manchmal passt eben alles zusammen."

Birod: "War ein Start nach Maß"

Bischofs Sieg war der Höhepunkt aus Sicht des Deutschen Judo-Bundes (DJB), der sich nur zwei Wochen nach dem EM-Debakel von Wien in der Weltspitze zurückmeldete. Neben Bischof sorgte die Hallenserin Claudia Malzahn für einen zweiten deutschen Sieg, insgesamt verbuchte die DJB-Auswahl sechs Medaillen.

"Das war ein Start nach Maß in Hinblick auf die Olympia-Qualifikation. Dass es so gut läuft, war nicht unbedingt zu erwarten", sagte ein sichtlich zufriedener Sportdirektor Manfred Birod, "das macht Mut im Hinblick auf den Grand Slam Ende Mai in Rio de Janeiro."

Bischof gewinnt sämtliche Kämpfe vorzeitig

Bei aller Freude war es Bischof selbst, der nach dem Sprung auf Platz drei der Weltrangliste und Rang eins der Olympia-Qualifikation auf dem Boden der Tatsachen blieb: "Das ist nur eine Momentaufnahme, abgerechnet wird bei der WM in Tokio - im Judo kann sich das Blatt schnell drehen. Schon hier hätte ich im ersten Kampf auch scheitern können, das war eine enge Sache."

Nach dem knappen Auftaktsieg gegen Elnur Mammadli aus Aserbaidschan zeigte Bischof aber immer mehr seine Klasse und gewann sämtliche Kämpfe vorzeitig.

Malzahn holt Gold, Wollert Silber

Die Hallenserin Malzahn (63 kg), im Vorjahr WM-Dritte, war in der Klasse bis 63 kg eine Klasse für sich, entschied sämtliche fünf Kämpfe vorzeitig und ließ auch im Finale der niederländischen Europameisterin Elisabeth Willeboordse keine Chance.

Heide Wollert (78 kg) bescherte dem DJB am Sonntag Silber. Die Leipzigerin scheiterte erst im Finale an der französischen U20-Europameisterin Audrey Tcheumeo. Auf ihrem Weg ins Finale hatte Wollert unter anderem Teamkollegin Luise Malzahn, Schwester von Claudia, besiegt.

Dreimal Bronze für DJB

Jeweils Bronze sicherten sich Andreas Tölzer (über 100 kg), Miryam Roper (57 kg) und Iljana Marzok (70 kg).

Tölzer (Mönchengladbach) unterlag in der Vorschlussrunde dem japanischen Olympiasieger und zweimaligen Weltmeister Keji Suzuki. Die Leverkusenerin Roper musste sich im Halbfinale der Französin Automne Pavia geschlagen geben, nachdem sie im Auftaktkampf ihre Teamkollegin Marlen Hein (Prenzlau) ausgeschaltet hatte. Marzok (Berlin) scheiterte in der Vorschlussrunde an der slowenischen Vize-Europameisterin Rasa Srapka.

Olympiasieger Bischof kehrt auf die Matte zurück