Katarina Witt erhält Goldene Sportpyramide

SID
Katarina Witt gewann 1984 Gold in Sarajevo und 1988 in Calgary
© Getty

Doppel-Olympiasiegerin Katarina Witt ist in Berlin mit der Goldenen Sportpyramide ausgezeichnet worden. Die 44-Jährige erhielt die Ehrung für ihr sportliches Lebenswerk.

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Das einst "schönste Gesicht des Sozialismus" strahlt mittlerweile im Dienste der Münchner Olympia-Bewerbung 2018. Katarina Witt macht auch mit 44 Jahren immer noch das, was sie schon als Eiskunstlauf-Olympiasiegerin abseits von Pirouetten und Sprüngen am besten konnte: Kokett lächeln, charmant plaudern und Lobby-Arbeit betreiben - früher für Erich Honecker, jetzt für Willy Bogner. Und ein bisschen immer auch für sich selbst.

Ihr rein sportliches Lebenswerk ist getan, deshalb wurde die in Berlin lebende Chemnitzerin am Freitag im Berliner Hotel Adlon mit der Goldenen Sportpyramide ausgezeichnet.

Die schöne Sächsin darf sich nun in einem Atemzug mit Max Schmeling, Franz Beckenbauer, Hans Günter Winkler, Uwe Seeler, Steffi Graf und Heiner Brand nennen lassen. Dotiert ist der seit 2000 vergebene Preis mit 25.000 Euro.

"Ich freue mich sehr über diesen Preis. Ich war bei der Ehrung schon oft zu Gast und habe mir im letzten Jahr in weiser Voraussicht ein Kleid gekauft", sagte die wie stets charmant aufgelegte Witt. "Die Pyramide passt optisch wunderbar zu meinen anderen Preisen, zum Emmy oder zur Goldenen Kamera."

Platzeck hielt die Laudatio

Die einstige Vorzeigeathletin der DDR ist nun eine unter elf Pyramide-Preisträgern, allerdings erst die vierte Frau. "Ich denke, ich habe auch etwas für die Frauenquote getan. Es gibt aber noch so viele andere großartige Athletinnen, die die Auszeichnung ebenfalls verdient hätten."

Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro gab Witt an das neu geschaffene Projekt "Talentförderung für die Paralympics 2018" weiter. "Talente wachsen nicht auf Bäumen, man muss sich alles erarbeiten", sagte Witt. "Das Projekt wird in der Hoffnung gestartet, dass ein junges Talent von heute 2018 in München startet."

Die Laudatio auf Witt, die neben ihren beiden Olympiasiegen vier Weltmeistertitel sammelte und sechsmal Europameisterin wurde, hielt vor 300 geladenen Gästen Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck.

Bei der Benefiz-Gala der Stiftung Deutsche Sporthilfe wurde die Preisträgerin gleichzeitig als 45. Mitglied in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

"Ich gehör' nur mir"

Das von ihr so geliebte unstete Leben konnte und wollte Kati Witt auch nach ihrem endgültig letzten Auftritt auf dem Eis vor gut zwei Jahren in Hannover nicht aufgeben. Die karrierebewusste Geschäftsfrau versuchte sich mit mäßigem Erfolg als TV-Moderatorin, kümmerte sich um ihre Stiftung für behinderte Kinder und hat nun als Vorsitzende des Kuratoriums für die Olympia-Bewerbung Münchens eine neue Hauptaufgabe gefunden.

Zumindest bis zum kommenden Sommer, wenn im südafrikanischen Durban das IOC die Winterspiele für das Jahr 2018 vergibt.

Da fällt dann auch die Entscheidung, ob die Liaison zwischen München und Witt weitergehen wird. Sicher ist das selbst bei einem positiven IOC-Votum durchaus nicht, denn eine Katarina Witt hat immer ihren Preis, im wahrsten Sinne des Wortes.

Und so ganz vereinnahmen lässt sie sich ohnehin nicht. Ihr Lieblings-Showprogramm aus dem Erfolgs-Musical "Elisabeth" war und ist das Lebensmotto der einstigen Ausnahmeläuferin, die sich folgerichtig einem traditionellen Familienleben mit Partner und Kindern bisher konsequent verweigert hat: "Ich gehör' nur mir."

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