Roßkopf beendet Spieler-Karriere

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Jörg Roßkopf spielte 24 Jahre in der Bundesliga
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"Mr. Tischtennis" Jörg Roßkopf von der TG Hanau schlägt gegen den TTC Fulda-Maberzell zum letzten Mal auf. Nach 24 Jahren beendet er seine aktive Karriere und wird Bundestrainer.

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Er hat Tischtennis in Deutschland groß gemacht, war Doppel-Weltmeister, Europameister und Olympiadritter: Heute schlägt Jörg Roßkopf zum letzten Heimspiel auf. Mit der TG Hanau tritt "Mr. Tischtennis" unter den Augen seines früheren Doppel-Partners Steffen Fetzner, Timo Boll, Hans-Wilhelm Gäb und fast 1600 weiteren Fans gegen den TTC Fulda-Maberzell an.

Sichert sich Hanau durch einen Sieg gegen den Tabellenzweiten den Klassenerhalt, ist für Roßkopf sofort Schluss, andernfalls tritt er am Sonntag noch beim 1. FC Saarbrücken an. "Eine Party wird es auf jeden Fall geben. Wenn wir verlieren, wird eben nicht gefeiert, bis wir tot umfallen", sagte Roßkopf. "Rossi" hat für die große Sause eigens eine Kneipe gemietet.

"Es ist Zeit für eine  neue Aufgabe"

Roßkopf hat die deutsche Tischtennis-Szene wie kaum ein Zweiter geprägt, Wehmut kommt vor seinen letzten Aufschlägen allerdings nicht auf. "Ich freue mich auf den Abschied, das war jetzt ein langes Kapitel. Es ist Zeit für eine neue Aufgabe", sagte Roßkopf. Der Doppel-Weltmeister von 1989 löst ab August Erfolgscoach Richard Prause als Bundestrainer der Männer ab.

Nach dem Wochenende blickt Roßkopf auf 24 Jahre in der Bundesliga zurück. Sein Start in die deutsche Eliteliga mit Borussia Düsseldorf war im Alter von 17 Jahren allerdings mäßig. "Wir haben 9:1 gegen Altena gewonnen. Ich habe allerdings das einzige Spiel verloren und musste mir danach vom Manager anhören, was für eine Pfeife der Verein da geholt hat", erinnert sich Roßkopf.

Die Pfeife erwies sich allerdings letztlich als Glücksgriff für den Verein und das deutsche Tischtennis. 1989 holte er bei der WM in Dortmund mit "Speedy" Fetzner die Sportart aus dem Tiefschlaf, in Barcelona holte das Duo 1992 Olympiasilber. Im gleichen Jahr wurde Roßkopf Einzel-Europameister und gewann 1996 Olympiabronze in Atlanta.

Ein Sieg fehlt zum Rekord

In der aktuellen Saison weist Rossi mit 8:10 noch eine gute Liga-Bilanz auf. Insgesamt stehen in der Bundesliga 478 Einzelsiege in der Bilanz, zum Rekord von Wilfried Lieck fehlt nur noch ein Sieg. Die Fans hoffen zudem, dass es gegen Fulda noch einmal zum ewig jungen Duell gegen den Schweden Jan-Ove Waldner kommt, der für den hessischen Konkurrenten an der Platte steht.

In Gedanken ist Roßkopf bereits sehr bei seiner neuen Aufgabe als Bundestrainer.

"Es geht darum, den zweiten Platz in der Weltrangliste zu halten und vielleicht den Abstand zu China zu verkürzen", erklärte Roßkopf und mahnt zugleich: "Wir müssen aufpassen, weil viele gute Mannschaften natürlich versuchen, uns zu verdrängen. Ich muss da noch mehr aus unseren Spielern herauskitzeln."

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