DLV-Team reist mit guter Mischung zur Hallen-WM

SID
Nadine Kleinert gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Silber
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Angeführt von Kugelstoßerin Nadine Kleinert tritt das deutsche Team bei der heute beginnenden Hallen-WM in Doha mit einem Team aus "jungen Wilden" und Routiniers an.

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Endkampf-Hoffnungen bei den aufstrebenden Springern, Medaillenchancen durch die erfahrenen Kugelstoß-Asse: Mit einem Team aus jungen Wilden und einer Handvoll Routiniers wollen Deutschlands Leichtathleten bei der Hallen-WM in Doha/Katar ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Auch ohne Hochsprung-Überfliegerin Ariane Friedrich, die verletzungsbedingt passen muss, soll das 17-köpfige DLV-Aufgebot in der arabischen Wüste die enttäuschende "Nullnummer" der Titelkämpfe vor zwei Jahren in Valencia vergessen machen.

"Wollen das Abschneiden nicht an Medaillen messen"

"Wir bringen eine sehr junge und leistungsstarke Mannschaft an den Start und wollen nach dem erfolgreichen Auftritt bei der WM in Berlin erneut überzeugen. Aber wir sollten das Abschneiden nicht nur an Medaillen messen", sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen vor den heute beginnenden Wettkämpfen in dem Scheichtum am Persischen Golf.

Während in Friedrich (Eintracht Frankfurt) und Hürdensprinterin Carolin Nytra (Bremer LT) zwei der größten Hoffnungsträgerinnen kurzfristig absagen mussten, könnten einige neue Gesichter auf internationaler Bühne ins Rampenlicht treten.

Im Vergleich zur Hallen-WM 2008 in Spanien, als zwei fünfte Plätze die besten Resultate deutscher Athleten waren, ist jedenfalls viel Luft nach oben. Anknüpfen will man an die starken Auftritte des DLV-Teams bei der letztjährigen Hallen-EM in Turin sowie der Heim-WM vor einem halben Jahr in Berlin.

"Wir wollen in diesem Jahr in die gleiche Erfolgsspur wie im letzten Jahr, und dazu wäre ein guter Start in Doha wichtig", sagt Cheftrainer Rüdiger Harksen mit Blick auf den Saisonhöhepunkt bei der EM im Sommer in Barcelona.

Medaillenhoffnungen ruhen auf Kleinert und Bartels

In Sachen Edelmetall bauen die DLV-Verantwortlichen vor allem auf Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und den WM-Dritten Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), die im Kugelstoßen Podestplätze anvisieren.

Als eine der Erfahrensten mit insgesamt neun Medaillen bei internationalen Wettkämpfen dekoriert, führt Kleinert die DLV-Mannschaft als Teamkapitän an - mit entsprechender Verantwortung für die Jüngeren: "Wenn ich jüngeren Athleten helfen kann, tue ich das gern", sagt die 34-Jährige, die sich selbst eine Medaille zum Ziel gesetzt hat: "Im Training lief es zuletzt top."

Bartels peilt einen Top-5-Rang an, ist angesichts seiner Konstanz aber auch jederzeit für einen Podiumsplatz gut: "Diese Hallensaison war meine bislang beste. Besonders mit der Konstanz bin ich zufrieden. Ich habe fast immer über 20,50m gestoßen." Zudem waren nur drei seiner WM-Konkurrenten bislang besser als Bartels' 21,02m von der Hallen-DM in Karlsruhe.

Springer mit Endkampf-Hoffnungen

Gute Aussichten auf eine Endkampf-Teilnahme haben zudem die Hochspringer, die Weitspringer sowie die Stabhochspringer.

So reisen Stabhochspringer Malte Mohr (LG Stadtwerke München), Hochspringerin Meike Kröger (LG Nord Berlin) und Weitspringerin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid) mit Top-Platzierungen in der Weltbestenliste an und haben unter optimalen Voraussetzungen sogar Medaillenchancen.

Insgesamt treten im klimatisierten Aspire Dome von Doha an den drei Wettkampftagen mehr als 650 Athleten aus 149 Ländern an. Bei Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius geht es auch unter dem Hallendach im Kampf um die 2,3 Millionen US-Dollar Siegprämien in 26 Wettbewerben heiß her.

Als Top-Nation gehen wie fast immer die USA an den Start, die in fast allen Disziplinen Sieganwärter haben. Allerdings sorgten die Amerikaner vor dem Start auch schon für den ersten Eklat: Ivory Williams wurde als Jahres-Weltbester über 60m (6,49 Sekunden) unmittelbar vor den Titelkämpfen des Dopings überführt und suspendiert.

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