Attacke auf den "Klitschko-Schmarrn"

Von Ingo Rohrbach / Alexander Mey
Steffen Kretschmann (l.) mit seinem Promoter Ahmet Öner an der Seite
© Imago

Steffen Kretschmann steht am Samstag im Revanche-Kampf gegen Denis Bakhtov vor der Entscheidung über seine weitere Karriere. Verliert er erneut, ist alles aus. SPOX hat ihn und seinen Manager Ahmet Öner kurz vorher noch einmal getroffen. Die Gesprächsthemen: Der Kampf, die Kretschmann-Dokumentation auf Sat.1 und der "Klitschko-Schmarrn".

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Siegen oder fliegen. So einfach ist das am Samstag (22.30 Uhr auf Sat.1 und ran.de), wenn Deutschlands ehemalige Schwergewichts-Hoffnung Steffen Kretschmann in Hamburg zum Revanche-Kampf gegen den Kasachen Denis Bakhtov in den Ring steigt.

Nicht einmal eine Runde hatte Kretschmann im ersten Kampf der beiden überstanden, dann war er am Boden und der Fight wurde abgebrochen. Jetzt ist der knapp zwei Meter große Hüne wieder da und will mit einem Sieg seine Karriere retten.

Denn: "Entweder Steffen gewinnt den Kampf oder die Karriere ist beendet", sagte seine Aushilfs-Trainerin Regina Halmich im SPOX-Interview.

Kretschmann: "Habe die Niederlage mental verarbeitet"

Und was denkt Kretschmann, dessen Weg zurück in den Ring Sat.1 mit einer Dokumentation begleitet hat, über seine Chancen? "Ich bin entspannt. Die Dreharbeiten für die Dokumentation sind abgeschlossen, in den letzten Tagen kann ich mich voll auf den Kampf konzentrieren. Ich habe die Niederlage mental verarbeitet und will daran gar keinen Gedanken mehr verschwenden", sagte Kretschmann bei einem Treffen mit SPOX.

Die Niederlage war hart zu verarbeiten, das hat die Dokumentation, die Kretschmanns Promoter Ahmet Öner initiiert hatte, gezeigt. Und sie hat gezeigt, dass das Verhältnis zwischen Boxer und Promoter nicht immer ganz einfach war.

Öner: "Steffen hat Pulver in den Fäusten"

Was meint also Öner zum Fight seines Schützlings? Auch mit ihm hat SPOX kurz vorher noch einmal gesprochen: "Ich erwarte, dass Steffen seine Aufgabe souverän löst. Er muss sich nur auf seine Stärken konzentrieren, er kann's."

Es gibt bei Kretschmann aber auch ein Problem, seinen Kopf. "Er hat Pulver in den Fäusten, aber seine mentale Verfassung ist manchmal das Problem. Man weiß nie, welcher Kretschmann gerade im Ring steht. Lassen wir uns am Samstag überraschen", sagte Öner.

Gamboa kontra "Klitschko-Schmarrn"

Neben dem Hauptkampf mit Kretschmann präsentiert der Promoter auch seinen besten Schützling, Federgewichts-Champion Yuriokis Gamboa. Er verteidigt seinen Titel gegen Jonathan Victor Barros.

"Wenn ich diesen Klitschko-Schmarrn sehe, möchte ich zeigen, dass es auch besseres Boxen gibt. Deshalb habe ich Gamboa noch einmal nach Deutschland gebracht", sagte Öner in seiner bekannt provokanten Art.

Er spielt auf den Fight von Wladimir Klitschko gegen Eddie Chambers an, den der Ukrainer klar dominiert und durch K.o. in der 12. Runde gewonnen hat.

Klitschkos sollen gegen Solis boxen

Öner ist überzeugt, dass Wladimir und Witali in letzter Zeit nur noch gegen Fallobst boxen, um sich nicht zu blamieren. Deshalb, so meint Öner, gehen beide seinem hoch gelobten Schützling Odlanier Solis aus dem Weg.

"Wenn ich Witali Klitschko wäre, würde ich nicht gegen Solis antreten. Das würde ich mir nicht mehr antun", sagte Öner. "Und Wladimir kämpft nur gegen Leute, die Respekt vor ihm haben. Den hat Solis nicht. Er ist hungrig und will den Titel haben. Gegen solche Leute sollten die Klitschkos boxen, denn diese Kämpfe machen das Schwergewicht wieder interessant. Chambers wollte doch nur überleben."

Ahmet Öner ist überzeugt. Von sich und auch von seinen Boxern. Nur bei Kretschmann ist sich nicht einmal er so richtig sicher: "Ich habe Vertrauen in Steffen und denke, dass er sich weiterentwickeln kann. Gegen Klitschko würde ich ihn aber nicht boxen lassen."

Regina Halmich zu SPOX: "Eine Niederlage, und Steffens Karriere ist beendet"