DLV-Athleten auf der Jagd nach WM-Tickets

SID
Christian Reif musste den Start bei der Leichtathletik-WM in Berlin verletzungsbedingt absagen
© Getty

Bei der Leichtahletik-Hallen-DM in Karlsruhe jagen die Athleten an diesem Wochenende die WM-Tickets für Doha. DLV-Sportdirektor Kurschilgen lobt den "hohen Leistungsstand".

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Ein halbes Jahr nach der erfolgreichen Heim-WM von Berlin soll der Aufschwung in der deutschen Leichtathletik auch die Leistungen in der Halle beflügeln. Bei den nationalen Meisterschaften in der Karlsruher Europahalle geht es am Wochenende um die letzte Chance auf die Tickets zur Hallen-WM in zwei Wochen in Doha (Katar), aber auch um eine Bestätigung des jüngsten Aufwärtstrends.

"Ich gehe davon aus, dass wir noch einmal einen deutlichen Leistungsschub im Vergleich zu den letzten Meetings erleben werden. Alle haben das Ziel Doha vor Augen", sagt Thomas Kurschilgen, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), vor dem ersten Saisonhöhepunkt. Schon in den vergangenen Wochen konnten zahlreiche DLV-Athleten überzeugen. "25 haben bereits die Norm für Doha erfüllt. Das spricht für einen hohen Leistungsstand", meint Kurschilgen.

Czingon erwartet "Weltklasse-Leistungen"

Insgesamt sechs Medaillen-Gewinner von Berlin verleihen den Hallen-Meisterschaften dabei den nötigen Glanz. Angeführt von der nach einer Rückenverletzung genesenen Hochspringerin Ariane Friedrich wollen die DLV-Asse weitere Ausrufezeichen setzen. So erwartet Chef-Bundestrainer Herbert Czingon in Karlsruhe sogar "Weltklasse-Leistungen".

Neben der WM-Dritten Friedrich, die ihre Saisonbestleistung am vergangenen Wochenende in Dessau auf 2,01 Meter steigerte, sind vor allem den Kugelstoßern Nadine Kleinert und Ralf Bartels Top-Resultate zuzutrauen. Während Vize-Weltmeisterin Kleinert angesichts der Probleme ihrer nationalen Konkurrentinnen wohl ungefährdet sein dürfte, erwartet den WM-Dritten Bartels in Junioren-Weltrekordler David Storl und dem Sindelfinger Marco Schmidt starke Konkurrenz.

Viele DLV-Athleten haben die WM-Norm bereits erfüllt

Da der DLV für Doha maximal zwei Starter pro Disziplin nominieren darf, könnte es für einige eng werden. So haben bei den Stabhochspringern bereits vier Athleten die Norm erfüllt, so kommt der DM eine entscheidende Bedeutung zu. "Wer deutscher Meister wird und gleichzeitig die Norm erfüllt, wird auf jeden Fall nominiert", so Kurschilgen.

Einer, der dieses Ziel anpeilt, ist Weitspringer Christian Reif, der im vergangenen Jahr schon 8,18 Meter sprang, dann aber aus Verletzungsgründen die WM verpasste. Die WM-Norm für Doha hat er nach bislang erzielten 7,89 Meter noch nicht abgeschrieben: "Auch wenn die Norm mit 8,10 Meter hoch ist, glaube ich, dass ich den Sprung zur WM schaffen kann", sagt Reif.

Insgesamt gehen mehr als 500 Athleten in den 29 Disziplinen an den Start.

Einige Stars wie Hochspringer Raul Spank oder Weitspringer Sebastian Beyer werden dennoch fehlen.

"Mit Blick auf die EM Ende Juli in Barcelona verzichten einige auf die Hallensaison, um nach den Belastungen des letzten Jahres zu regenerieren", sagt Kurschilgen.

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