Hallen-WM: Ariane Friedrich überspringt 2,02m

SID
Ariane Friedrich holte 2009 bei der WM in Berlin Bronze
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Zwei Wochen vor Beginn der Hallen-WM in Doha (Katar) zeigen sich in Karlsruhe die deutschen Leichtathletik-Asse Ariane Friedrich, Carolin Nytra und Sosthene Moguenara in Top-Form.

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Angeführt von Hochsprung-Ass Ariane Friedrich haben die deutschen Leichtathleten mit einer Reihe von Weltklasse-Leistungen bei den Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe Medaillen-Hoffnungen für die WM in zwei Wochen in Doha (Katar) geweckt.

Während "Überfliegerin" Friedrich (Eintracht Frankfurt) mit ihrem Sprung über 2,02m erneut ein Zeichen im Fernduell mit Dauer-Rivalin Blanka Vlasic setzte, schlossen Weitsprung-Shootingstar Sosthene Moguenara und Hürdenläuferin Carolin Nytra mit Top-Leistungen zur Weltspitze auf.

Am Samstag hatten bereits Kugelstoßer Ralf Bartels und Weitspringer Christian Reif geglänzt.

Minimalistin Friedrich

Mit lediglich vier Sprüngen bis zu ihrer Sieghöhe, darunter ein Fehlversuch über 2,00m, erwies sich Friedrich wieder einmal als Minimalistin.

Die zwischenzeitliche Kampfansage von Meike Kröger (LG Nord Berlin), die als siebte Deutsche in der Halle 2,00m übersprang und damit ihre persönliche Bestleistung gleich um vier Zentimeter verbesserte, konterte die Hallen-Europameisterin des vergangenen Jahres eiskalt.

Anschließend scheiterte die 26-Jährige dreimal nur knapp an der neuen persönlichen Hallen-Bestleistung von 2,06m.

Friedrich: "Der Druck war heftig"

"Der Druck war schon heftig - ich hätte nicht erwartet, dass Meike so schnell pokern lernt. Sie hat mir ganz schön eingeheizt, aber ich denke, dass wir ein tolles Team für Doha sein werden", erklärte Friedrich.

Im Weitsprung verteidigte Moguenara (TV Wattenscheid) nicht nur erfolgreich ihren Titel vom Vorjahr, sondern schwang sich mit glänzenden 6,75m überraschend zur Medaillenanwärterin für Doha auf.

Persönliche Bestleistung

Die 20-Jährige setzte sich mit persönlicher Bestleistung an die zweite Stelle der Jahres-Weltbestenliste hinter der Russin Daria Klischina (6,87m).

"Für die WM habe ich mir erstmal nichts vorgenommen, aber ich habe im Gefühl, dass ich im Moment konstant an die 6,80m springen kann", sagte Moguenara, der der weiteste Satz einer deutschen Springerin in der Halle seit den Zeiten von Olympiasiegerin Heike Drechsler vor über zehn Jahren gelang.

Nytra läuft auf Platz drei der Jahres-Weltbestenliste

Glücklich war auch Nytra nach ihrer Hallen-Bestleistung von 7,89 Sekunden über 60m Hürden. "Das war ein Super-Rennen mit einer Zeit, die für mich eigentlich utopisch war", sagte die 25-Jährige vom Bremer LT, die auf Platz drei der Jahres-Weltbestenliste vorrückte.

Als Zweite in 8,00 Sekunden blieb auch Nadine Hildebrandt (LAZ Salamander-Kornwestheim) unter der WM-Norm.

Eine weitere Hoffnungsträgerin musste ihren Start in Karlsruhe dagegen absagen. Silke Spiegelburg (Bayer Leverkusen) trat wegen einer kurzfristigen Erkrankung nicht zur Titelverteidigung an, sodass der Weg für Carolin Hingst (USC Mainz) mit ihrem Siegsprung über 4,60m frei war.

TV Wattenscheid erfolgreich

Erfolge über 200 und 400m der Männer feierten derweil Läufer des TV Wattenscheid. Über 200m verteidigte Alexander Kosenkow in 20,89 Sekunden erfolgreich seinen Titel, über 400m siegte der frühere Hallen-EM-Zweite Bastian Swillims in guten 46,67 Sekunden.

Am ersten Wettkampftag hatten Bartels (SC Neubrandenburg) und Reif (ABC Ludwigshafen) für die Highlights gesorgt. Bartels wehrte mit 21,02m in seinem besten Hallen-Wettkampf seit vier Jahren den Ansturm von Kugelstoß-Youngster David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) ab, der als Zweiter mit 20,77m einen deutschen U23-Hallenrekord aufstellte. Das Duo löste ebenso das WM-Ticket wie Reif, der mit der Siegweite von 8,10m exakt die Norm für Doha schaffte.

Unger erfüllt WM-Norm

Zwei weitere Normerfüllungen gab es durch Sprinter Tobias Unger (LG Stadtwerke München), der im Zwischenlauf über 60m 6,63 Sekunden lief und anschließend in 6,66 Sekunden den Titel holte, sowie durch Kugelstoßerin Petra Lammert, die sich in ihrem ersten Wettkampf nach monatelanger Verletzungspause als Zweite (18,82m) nur Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert (SC Magdeburg/19,19m) geschlagen geben musste.

Während Kleinert in Doha die deutschen Farben hochhalten wird, verzichtete Hallen-Europameisterin Lammert auf einen Start im Emirat.

"Eigentlich hatte ich überhaupt keine Starts in der Halle geplant. Deshalb ist mein Saisonaufbau nicht auf Doha ausgerichtet", sagte die 25-Jährige.

Dagegen plant Stabhochsprung-Meister Malte Mohr, der mit der Sieghöhe von 5,70m unter seiner Jahres-Weltbestleistung (5,83m) blieb, den Angriff auf eine WM-Medaille. "Die Richtung stimmt schon mal. Aber für eine Medaille werde ich auf jeden Fall noch ein paar Zentimeter drauflegen müssen", so der Shootingstar.

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