Menschen, Tiere, Sensationen

Von Alexander Mey
Franz Göring und sein Weltcup-Start: So viel Pech kann man doch nicht haben
© Imago

Manchmal kann Sport grausam sein. Besonders, wenn einem die Seuche so richtig an den Händen oder Füßen klebt. SPOX stellt jeden Monat 5 Sportler vor, die in den vergangenen vier Wochen durch ungewöhnliches Pech oder kuriose Missgeschicke aufgefallen sind. Die User wählen dann den Pechvogel des Monats. Ausgabe 2: November.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wer wird Nachfolger von Sascha Burchert? Der Hertha-Torhüter wurde von den SPOX-Usern zum Pechvogel des Monats Oktober gekürt. Jetzt wird der Pechvogel im November gesucht. Insgesamt gibt es diesmal sechs Kandidaten - und wieder sind Fußball-Torhüter dabei.

Das leuchtende Beispiel von Sascha Burchert hat Schule gemacht. Nachdem er wegen seiner beiden kuriosen Gegentore gegen den HSV zum Pechvogel des Monats Oktober gekürt wurde, sind im November gleich drei Keeper auf der Kandidatenliste. Allerdings nicht alle wegen sportlicher Fehlgriffe.

Aber auch die drei anderen Anwärter haben es in sich. Zur Wahl stehen diesmal neben den drei Torhütern ein durchschlagender Jubler beim Eishockey, ein völlig verwirrter NBA-Spieler und ein Wintersportler, der so seine Probleme mit Eis und Schnee hat.

VotingWer ist Euer Pechvogel? Stimmt im Voting auf der rechten Seite ab!

Also: Wer hatte Eurer Meinung nach das größte Pech oder hat sich am dümmsten angestellt? Die Wahl läuft bis einschließlich kommenden Sonntag. Danach gibt es die Auswertung mit dem Vergleich zum Voting der SPOX-Redaktion.

Kandidat 1: Nenad Cudic (Torhüter Hartford/USA)

Was ist eine der größten Erfindungen der Menschheit? Genau, das Rad. Dachte sich auch Nenad Cudic, seines Zeichens Torhüter bei der US-Fußballmannschaft aus Hartford. Allerdings hatte er da irgendwas falsch verstanden.

Er dachte nämlich, ein Rad wäre auch beim Elfmeterschießen eine tolle Sache. Also schlug er gleich mehrere auf der Torlinie, um den Schützen der gegnerischen Mannschaft aus Stony Brook zu verwirren.

Hat nicht geklappt, der Kerl hat eiskalt genetzt. Und danach den armen Herrn Cudic mal so richtig veräppelt, indem er seinerseits zur Turnübung ansetzte. Gemein, aber irgendwie auch total lustig.

VIDEO: Die unfassbare Performance von Nenad Cudic

Kandidat 2: Ivan Banovic (Torhüter Medjimure Cakovec/Kroatien)

Ein Herz für Tiere ist im Prinzip nichts Schlechtes. Nur im Fußball offensichtlich absolut verpönt. Eine Katze auf dem Spielfeld? Ach egal, weiter geht's, dachte sich ein kroatischer Erstliga-Schiedsrichter beim Spiel zwischen Sibenik und Cakovec.

Eine Katze auf dem Spielfeld? Schnell einfangen und das arme Tier in Sicherheit vor 18er Stollen und Blutgrätschen bringen, dachte sich Cakovec' Torhüter Ivan Banovic. Also fing er das Tier ein und brachte es hinter sein Tor, um es dort abzusetzen.

Begeisterung beim Tierschutzbund - allerdings nicht beim Schiri. Der zückte knallhart die Gelbe Karte. Spielverzögerung, klare Sache. Steht wohl nicht so auf Katzen, der gute Mann.

VIDEO: Der Katzenretter von Kroatien

Kandidat 3: Jürgen Sierens (Torhüter Roselaere/Belgien)

Was soll man zu seinem Fehlgriff sagen? Fernschüsse sind ja schon früher immer mal Gift für Torhüter gewesen, das weiß sogar ein Oliver Kahn.

Aber einen Ball erst zu halten, nur um ihn sich dann selbst über die Linie zu kicken, das ist eine neue Qualität der Rubrik "dumm gelaufen".

Schön ist Sierens' Geste nach dem Eigentor. Böse Blicke Richtung Abwehrspieler - als ob auch nur einer von denen das Geringste für seine Comedy-Einlage konnte...

VIDEO: Unhaltbar! Sierens ohne Chance...

Kandidat 4: Nate Robinson (New York Knicks, Basketball)

Nate Robinson wirft ab und zu einmal einen Dreier. 19 Mal hat das in dieser NBA-Saison auch schon geklappt - immerhin eine Quote von knapp 37 Prozent. Ein Dreier taucht in dieser Statistik aber nicht auf. Der nämlich aus dem Spiel seiner Knicks gegen die New Jersey Nets.

Ende des ersten Viertels wollte Robinson nämlich ganz besonders cool sein. Er nahm sich den Ball an der Seitenlinie, warf einen kurzen Blick auf die Uhr - und warf einfach mal munter drauf los. Auf den eigenen Korb! Und der Ball ging auch noch rein!

Erstens kam der Wurf aber zu spät und zweitens hätte er ohnehin nicht gezählt. Nach Regel 5, Sektion 1E, kann ein Spieler nicht für das andere Team punkten, wenn es ein absichtlicher Wurf ist. Mehr als ein Turnover wäre es nicht gewesen. Knicks-Coach Mike D'Antoni war dennoch wütend. Zu recht. Als ob er in NY nicht schon genug Probleme hätte.

VIDEO: Hallo Nate, anderer Korb!

Kandidat 5: Henrik Andersen (Leksands IF, Eishockey)

18 Jahre und schon so lässig. Henrik Andersen machte in der schwedischen Liga ein Zuckertor gegen Umea und wollte es beim folgenden Jubel so richtig krachen lassen.

An die Bande springen und so, das hatte er mal im Fernsehen bei Alexander Owetschkin gesehen.

Was Andersen nicht wusste: Wenn Owetschkin das in der NHL macht, dann gibt es Profis, die dafür sorgen, dass die Plexiglas-Scheiben über der Bande so richtig bombenfest sitzen. In diesem Bereich haben die Schweden noch etwas Nachholbedarf.

Entsprechend dumm sieht Andersen dann auch aus...

VIDEO: RUMMS! Andersens Torjubel

Kandidat 6: Franz Göring (Langlauf)

Franz Göring: Prädikat jung, dynamisch, erfolgreich. Eine echte Hoffnung für das deutsche Team. Gerade bei Olympia in Vancouver.

Doch dann der Schock: Göring behauptet zwar, er sei Wintersportler, aber mit Schnee und Eis hat er es nicht so.

Kein Scherz: Göring ist kurz vor dem ersten Weltcup auf dem Weg zum Mittagessen auf einer Eisplatte ausgerutscht und hat sich dabei einen Bänderriss zugezogen. Operation, mindestens vier Wochen Pause, Olympia-Einsatz fraglich. Hätte er sich doch nur eine Pizza bringen lassen!

Sascha Burchert ist der Pechvogel im Oktober