Pacquiao schlägt Cotto zusammen

Von Alexander Mey
Manny Pacquiao (hinten), hatte Miguel Cotto zweimal am Boden
© Getty

Manny Pacquiao ist und bleibt der beste Boxer der Welt. In einem ebenso spektakulären wie blutigen Kampf gewann der Philippino gegen Miguel Cotto in Las Vegas seinen siebten WM-Gürtel in der siebten Gewichtsklasse. Ihm kann in der Pound-for-Pound-Wertung niemand das Wasser reichen.

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Es war ein bisschen wie bei Rocky. Miguel Cotto kämpfte mit dem Herz eines Italian Stallion, obwohl er eigentlich aus Puerto Rico kommt. Zweimal war Cotto am Boden, sein Gesicht war so blutig, dass seine Ecke nach der elften Runde das Handtuch werfen wollte. Doch Cotto gab nicht auf.

55 Sekunden vor Ende der zwölften und letzten Runde erlöste dann der Ringrichter den völlig überforderten Cotto und brach den Kampf ab. Technischer K.o. heißt das dann nüchtern. Aber es war ein spektakulärer Fight um den WBO-Gürtel im Weltergewicht.

"Ich wusste gar nicht, woher die ganzen Schläge kamen", gab Cotto nach dem Kampf zu. "Manny Pacquiao ist einer der besten Boxer, gegen die ich je geboxt habe."

Frau und Kind flüchten aus der Halle

Nicht nur einer der besten, der beste. Pacquiaos blitzschnelle Schläge prasselten von Anfang an auf Cotto ein, der lediglich in den ersten vier Runden dagegen halten konnte. Dann streckte ihn eine Linke brutal nieder - der Anfang vom Ende.

Schon in der Mitte des Kampfes war Cotto eigentlich fertig. Sein Gesicht war stark geschwollen und er blutete aus der Nase und mehreren Wunden. Es war sogar so schlimm, dass seine Frau und sein Kind nach der neunten Runde die Halle verließen, weil sie es nicht mehr aushalten konnten.

Cotto: "Meine Gesundheit steht an erster Stelle"

Direkt nach dem Kampf ging es für Cotto erst einmal ins Krankenhaus. "Meine Gesundheit steht an erster Stelle. Ich will sichergehen, dass ich okay bin, aber ich fühle mit großartig. Alles ist geschwollen, aber das war's", sagte Cotto. Sein Kämpferherz war auch nach der Niederlage noch beeindruckend.

Aber mit Herz alleine war Pacquiao nicht beizukommen. "Er hat härter geschlagen, als wir erwartet hatten, und er war viel stärker, als wir erwartet hatten", stellte Cottos Trainer Joe Santiago ernüchtert fest.

"We want Floyd!"

Sieben Titel in sieben Gewichtsklassen hat Pacquiao nun errungen, bei 106 Pfund hat er einmal angefangen, gegen Cotto wog er 144 Pfund. Aber so schwer, dass er vielleicht irgendwann einmal gegen einen Felix Sturm oder Arthur Abraham boxen könnte, wird er nicht mehr. "Das ist die letzte Gewichtsklasse für mich", sagte der Philippino.

Ein großes Ziel hat der 30-Jährige aber noch - und mit ihm die ganze Halle in Las Vegas. "We want Floyd! We want Floyd", skandierten die Fans. Alle wollen den Kampf der Kämpfe, das Duell der Giganten. Alle wollen Floyd Mayweather Jr.

"Ich will sehen, wie Manny gegen Mayweather boxt", sagte auch Pacquiaos Coach Freddie Roach.

Der Pacman ist unantastbar

Noch ist nicht klar, ob und wann dieser Kampf zustande kommen wird. Aber eins ist klar: Will der stolze Floyd Mayweather Jr. seinen Status als bester Boxer der Welt zurückbekommen, muss er Manny Pacquiao im Ring besiegen.

Denn im Moment ist der Pacman unantastbar.

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