Jones-Medaillen werden einzeln vergeben

SID
Marion Jones wurde des Dopings überführt und auch strafrechtlich verurteilt
© Getty

Im "Fall Marion Jones" ist endlich eine Lösung in Sicht: Die Medaillen der dreifachen Olympiasiegerin von Sydney sollen nicht im Paket, sondern einzeln neu vergeben werden.

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Die Medaillen der des Dopings überführten dreifachen Sydney-Olympiasiegerin Marion Jones werden nicht im Paket, sondern einzeln neu vergeben.

Das kündigte Thomas Bach als Vorsitzender der Juristischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auf der 121. IOC-Session in Kopenhagen an.

"Wir werden jetzt von Fall zu Fall entscheiden, weil nicht absehbar ist, wann der CAS in der Frage der Staffel-Medaillen ein Urteil spricht", sagte der IOC-Vize. Neun Jahre nach den Spielen ist endlich ein Ende der Hängepartie in Sicht.

Was wird aus Thanou?

Ex-Sprinterin Jones hatte Leichtathletik-Gold über 100, 200m und 4x400m sowie Bronze im Weitsprung und 4x100m gewonnen. Derzeit ist beim internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne eine Klage von Jones-Mitläuferinnen anhängig, die ihre Medaillen nicht hergeben wollen, wie vom IOC am 10. April 2008 verfügt.

Besonders heikel ist die Neuvergabe des 100-m-Goldes. Die zweitplatzierte Griechin Ekaterini Thanou war 2004 in Athen nach ihrer Flucht vor Dopingkontrolleuren von den Spielen ausgeschlossen und später für zwei Jahre gesperrt worden, war in Sydney aber offiziell noch "clean".

Tiedtke würde vorrücken

Wesentlich einfacher ist die Entscheidung über 200m und im Weitsprung. Neue 200-m-Olympiasiegerin würde Pauline Davis-Thompson (Bahamas) vor Susanthika Jayasinghe (Sri Lanka) und Beverly McDonald (Jamaika). Neue Weitsprung-Dritte die Russin Tatjana Kotowa, Susen Tiedtke (Berlin) würde auf Platz fünf vorrücken.

Rücken im Falle der Frauen-Staffeln die Nächstplatzierten nach, würde Jamaika Olympiasieger über 4x400m vor Russland und Nigeria. Über 4x100m würde Frankreich Bronze erhalten, Deutschland auf Rang fünf nach vorne kommen.

Weitere Entscheidungen in Kürze

Mit Entscheidungen sei in den nächsten Wochen auch in den Fällen der bei Nachtests des CERA-Dopings überführten Peking-Teilnehmer zu rechnen.

Dabei handelt es sich um 1500-m-Olympiasieger Rashid Ramzi (Bahrain), die Radprofis Stefan Schumacher (Nürtingen) und Davide Rebellin (Italien), 800-m-Läuferin Vanja Perisic (Kroatien), die Gewichtheberin Yuldelquis Contreras (Dominikanische Republik) sowie die griechische Geherin Athanasia Tsoumeleka. Sie ist allerdings schon vom nationalen Verband gesperrt worden.

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