Bronze für Florett-Damen

SID
Carolin Golubytskyi verpasste bei den Olympischen Spielen in Peking das Viertelfinale
© Getty

Die deutschen Florettdamen haben bei der WM in Antalya nach dem 42:30-Sieg gegen Rumänien Bronze geholt. Die Degenherren verloren im Sudden Death gegen Polen und wurden nur Vierte.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Florettdamen jubelten über die Bronzemedaille, die Degenherren verpassten diese dagegen um Haaresbreite: Nur das deutsche Florett-Quartett nahm an einem sportlich guten vorletzten Tag der Fecht-WM Medaillen mit ins Hotel. Anja Schache, Katja Wächter, Carolin Golubytskyi und Maria Bartkowski brachen endlich den Bann und gewannen in Antalya die erste WM-Medaille mit dem Florett seit dem Titel 1999 in Seoul.

Sven Schmid, Jörg Fiedler, Martin Schmitt und Christoph Kneip kehrten zwar mit Rang vier nach den Pleiten des Vorjahres in die Weltspitze zurück - Bronze aber verpasste das Team haarscharf im Sudden Death gegen Polen. Beim WM-Finale am Donnerstag wollen Degen-Olympiasiegerin Britta Heidemann und Säbel-Weltmeister Nicolas Limbach ihre Teams zu weiteren deutschen Medaillen führen.

"Endlich ist der Fluch besiegt"

"Endlich ist der Fluch besiegt. Eine tolle Leistung, super", sagte Sportdirektor und Delegationsleiter Manfred Kaspar, der aber auch Mitleid mit den niedergeschlagenen Degenfechtern empfand. "Das ist jammerschade, nach einer solch tollen Leistung gegen Italien", sagte Kaspar nach dem 22:23 gegen den Olympiazweiten Polen in einem Degen-Thriller: "Wenn man so nah dran ist, ist das bitter."

Die Degen-Mannschaft rehabilitierte sich immerhin für die Pleite von 2008 mit Platz neun bei der EM in Plowdiw sowie dem verpassten Olympia-Ticket. "Medaille verpasst, aber Selbstvertrauen getankt", analysierte Disziplin-Bundestrainer Didier Ollagnon. Jörg Fiedler bescheinigte sich und seinen Teamkollegen eine "ordentliche Leistung ohne Happy End".

Finale ganz knapp verpasst

Die Florett-Mannschaft hüpfte kurz darauf ausgelassen über die Planche. Dank eiserner Nerven und mit einem gutem Händchen bezwang das Vierer-Team von Bundestrainer Lajos Somodi Rumänien im letzten Gefecht locker 42:30. Dabei wäre sogar viel mehr drin gewesen, denn Olympiasieger Russland war im Halbfinale nur einen Hauch stärker.

Die Damen setzten nach dem dreifachen Achtelfinal-Aus im Einzel-Wettbewerb zu einem Siegeszug an und verpassten das Finale um einen einzigen Treffer. Russland war im entscheidenden Moment da und siegte mit 36:35. Singapur beim 45:20 zum Auftakt und die Ukraine (35:23) waren gegen das deutsche Florett-Quartett ohne jede Chance.

Degenfechter zeigen Mannschaftsstärke

Die Degenfechter hatten im Einzel noch enttäuscht, unter anderem war Schmid in der zweiten Runde ausgeschieden.

Doch als Mannschaft marschierten sie nach einem mühevollen 33:29-Auftaktsieg gegen Israel durch das Tableau. Zunächst mussten sich die Russen mit 35:45, im Viertelfinale die starken Italiener um ihren Olympiasieger Matteo Tagliariol 39:45 geschlagen geben.

Der Traum vom Gold platzte im Halbfinale gegen Europameister Ungarn. Eine heftige Auseinandersetzung zwischen Schmid und Bundestrainer Didier Ollagnon ("Wenn du auf mich nicht hörst, können wir gleich aufhören") brachte das Team ein wenig aus dem Tritt. Schmid verbat sich auch noch die Einmischung von Manfred Kaspar: "Lass mich in Ruhe!" Dann kassierte er die letzten Treffer zum 38:45.

Florett-Herren müssen sich mit Silber begnügen