Harting relativiert Doping-Aussagen

SID
Robert Hartings Jahresrekord steht bei 68,09 Meter, geworfen am 17. Juni in Schönebeck
© Getty

Robert Harting rudert zurück: Der Diskus-Werfer aus Berlin entkräftet seine Aussagen zum Antidopingkampf und positioniert sich klar gegen die Einnahme verbotener leistungsfördernder Mittel.

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Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting hat neun Tage vor Beginn der Leichtathletik-WM in Berlin seine Äußerungen zur Dopingfreigabe relativiert.

"Es ist offensichtlich, dass ich natürlich nicht für Doping stehe", schrieb der 24-Jährige auf seiner Homepage (www.derharting.de). Er habe lediglich den Sinn des Antidopingkampfes in Relation mit seinem Aufwand und seinem Nutzen beziehungsweise seinem Erfolg gesetzt.

Die Dopingjäger seien so machtlos, dass "Menschen vor dem Fernseher, welche dem Sport vertrauen, immer wieder enttäuscht" würden, wenn jemand erwischt werde. "Um diese Personen nicht mehr zu enttäuschen, meinte ich, es wäre logischer, es zu erlauben, weil es dann keine Negativschlagzeilen mehr gäbe."

Prokop: "Blanker Unsinn"

Der Berliner Lokalmatador hatte jüngst im Zeitungsinterview erklärt: "Wo Geld ist, wird gedopt. Eigentlich ist es sinnlos, gegen diese Tatsache anzukämpfen. (...) Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser wäre, Doping in irgendeiner Form zu erlauben, so knallhart sich das auch anhören mag. Dann würde sich zumindest niemand mehr darüber aufregen."

DLV-Präsident Clemens Prokop bezeichnete diese Aussagen am Dienstag als "blanken Unsinn". Er wollte die DLV-Abteilung Leistungssport bitten, Harting noch einmal die Alternativlosigkeit des Anti-Doping-Kampfes darzulegen.

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