Männer wollen Triple - Frauen "nur" die WM-Quali

SID
Deutschlands Hockey-Herren treffen beim ersten EM-Spiel auf das Team aus Belgien
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Nach Olympiasieg und WM-Titel wollen die deutschen Hockey-Herren bei der heute startenden EM in Amsterdam das Triple perfekt machen. Die Frauen sind bei ihren Zielen bescheidener.

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Ein einmaliges Triple als Traum, die WM-Qualifikation als Pflicht. Deutschlands Mannschaft des Jahres hat bei der heute in Amsterdam beginnenden Hockey-EM hohe Ambitionen, darf dabei aber das Minimalziel nicht aus den Augen lassen.

Mit Platz vier können sich die deutschen Herren für die Weltmeisterschaft im März in Neu Delhi qualifizieren. Mit dem Titelgewinn aber würden sie sich in die Sportgeschichtsbücher eintragen.

Noch nie war Team gleichzeitig Weltmeister, Olympiasieger und Europameister, das ist natürlich ein Ansporn für Trainer Markus Weise und seine Mannschaft.

Zehn Goldjungs von Peking stehen noch in dem Team und fünf Weltmeister von Mönchengladbach 2006. "Wenn wir einen guten Job machen, erreichen wir die WM-Qualifikation", sagt der Bundestrainer: "Wenn wir einen sehr guten Job machen, ist durchaus auch mehr drin."

Frauen-Team vor dem Umbruch

Auch für seinen Damen-Kollegen Michael Behrmann geht es zunächst um die Qualifikation für die WM, die bei den Damen im September in Argentinien ausgetragen wird. Bei ihm sind die Vorzeichen aber völlig andere als bei den Männern.

Während Weises Truppe bereits im Aufbau für die Olympischen Spiele 2012 ist, werden einige ältere Spielerinnen nach der WM 2010 ihre internationale Laufbahn beenden.

Behrmann konnte mit seinen Frauen bei seinem ersten großen Turnier als Bundestrainer 2007 völlig überraschend die EM in Manchester gewinnen. Bei den Olympischen Spielen 2008 gab es dann eine große Enttäuschung mit dem vierten Platz.

"Die Mannschaft hat sich das Ziel gesetzt, ins Endspiel zu kommen und dies zu gewinnen", sagte der Hamburger: "Es muss allerdings viel zusammenpassen, damit die Titelverteidigung gelingen kann."

Probleme in der Vorbereitung

Zehn Europameisterinnen hat er noch dabei und sogar fünf Olympiasiegerinnen von Athen 2004. Trotz aller Routine lief das Jahr bislang aber nicht so stabil. Gegen die eigentlich schwächer eingeschätzten Vorrundengegner Schottland, Irland und Spanien gab es Probleme.

"Wir mussten mehrfach erkennen, dass wir keinen Gegner mit halber Kraft schlagen können", sagte Behrmann: "Ich sehe unsere Gruppe definitiv nicht als Selbstgänger."

Die Damen beginnen das Turnier heute (11.30 Uhr) mit dem Spiel gegen Irland und müssen schon am Sonntag (11.30 Uhr) gegen Spanien ran.

Niederlande Top-Favorit

Die Herren greifen erst am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Angstgegner Belgien ein, der ihnen vor zwei Jahren bei der EM die direkte Olympiaqualifikation und die Bronzemedaille "geklaut" hatte und in Peking ein Unentschieden gegen Deutschland erreichte.

Dieses Spiel kann schon ein Weichensteller werden, denn neben den Belgiern streitet in der deutschen Gruppe auch England aussichtsreich um den Halbfinalplatz. Österreich mit dem deutschen Trainer Frank Hänel ist krasser Außenseiter.

Top-Favorit und Gastgeber Niederlande ist jeweils in der anderen Gruppe und kann frühestens in den Vorschlussrunden auf die deutschen Mannschaften treffen. "Man kann bei der EM keinen Ausrutscher wieder gutmachen", sagt Weise: "Wir werden uns daher jedes Spiel hart erarbeiten müssen."

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