Gedopter deutscher Top-Athlet bleibt unbekannt

SID
Stefan Matschiner beschuldigt einen deutschen Topathleten des Dopings
© Getty

Doping-Drahtzieher Stefan Matschiner verweigert die Nennung des angeblich gedopten deutschen Top-Läufers. "Den Namen werde er nicht preisgeben", sagt DLV-Pressesprecher Schmitt.

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Der Name des angeblich mit Designer-Steroiden versorgten deutschen Top-Leichtathleten bleibt weiter im Dunkeln. Auf Anfrage des Deutschen Leichtathletik-Verbandes erklärte der österreichische Doping-Drahtzieher Stefan Matschiner vor dem WM-Auftakt in Berlin telefonisch, er werde den Athleten auf keinen Fall nennen.

"Wir haben als Verband keine Möglichkeit, juristisch dagegen vorzugehen. Auch die "ARD" hat uns den Namen des verdächtigen Athleten aus ihrer Reportage "Geheimsache Doping" nicht gesagt", erklärte DLV-Präsident Clemens Prokop.

Matschiner zeigt sich gesprächsbereit

Aus seiner Sicht bleibe ein Verdacht in der Öffentlichkeit gegen eine Reihe in Frage kommender Läufer bestehen, "und wir sind als DLV in einer ohnmächtigen Situation, treffen auf eine Mauer des Schweigens."

Vizepräsident Eike Emrich hatte Matschiner zu erreichen versucht, dieser rief dann auf dem Handy von DLV-Pressechef Peter Schmitt zurück. "Er sagte, er sei gesprächsbereit, aber den Namen des Kunden werde er nicht preisgeben. Ihm gehe es bei seiner Offenbarung um das Dopingsystem und nicht darum, einen Athleten an den Pranger zu stellen", erklärte Schmitt.

"Es lief über Mittelsmänner"

In der ARD-Reportage "Geheimsache Doping" in der Nacht zum Donnerstag hatte Matschiner, eine der Schlüsselfiguren im österreichischen Dopingskandal, erklärt, er habe jahrelang einen deutschen Top-Läufer mit Designer-Steroiden versorgt.

Der Athlet sei in diesem Jahr deutscher Meister geworden. "Wir hatten nie direkten Kontakt. Es lief über Mittelsmänner", sagte Matschiner.

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