Wächter und Hübner holen EM-Medaillen

SID
Säbelfechter Björn Hübner hat bei der Fecht-EM in Bulgarien Bronze geholt
© Getty

Mit Silber und Bronze haben Katja Wächter und Björn Hübner dem Deutschen Fechter-Bund (DFeB) zum Auftakt der EM im bulgarischen Plowdiw die erste beiden Medaillen beschert.

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Während die beiden Tauberbischofsheimer Medaillengewinner ihr Glück zum Auftakt der Fecht-Europameisterschaften im bulgarischen Plowdiw nach ihren bisher größten Einzelerfolgen kaum fassen konnten, zog sich Top-Favorit Nicolas Limbach nach seinem Viertelfinal-Aus maßlos enttäuscht in die Katakomben zurück.

Doch die Freude über die beiden ersten Medaillen für den Deutschen Fechter-Bund (DFeB) überwog. "Wir sind positiv überrascht, dass wir jetzt schon zwei Medaillen haben", sagte Sportdirektor Manfred Kaspar, der als Ziel für die gesamten Titelkämpfe "drei Medaillen plus x" ausgegeben hatte.

"Katja ist schon lange kein Nobody mehr"

Ganz so überraschend wie bei Hübner war der Erfolg der 27-jährigen Wächter für Kaspar allerdings nicht: "Katja ist schon lange kein Nobody mehr." Dennoch kam ihr Triumphzug zu Silber unerwartet.

Wächter hatte sich erst im Finale gegen die italienische Florett-Olympiasiegerin Valentina Vezzali 8:15 geschlagen geben müssen. Der Weltranglisten-80. Hübner, der im bisherigen Saisonverlauf mit Pech und Verletzungen zu kämpfen hatte, unterlag dem Säbel-Weltklassemann Julien Pillet aus Frankreich im Halbfinale 13:15. Der Titel ging an Wenjamin Reschetnikow durch ein 15:14 im Finale gegen Pillet.

"Björn hat den Mitfavoriten Tamas Decsi geschlagen. Das hat ihm Selbstsicherheit gegeben. Damit hat er sich auch international wieder zurückgemeldet", sagte Bundestrainer Vilmos Szabo.

Limbach hadert mit dem Kampfrichter

Was in ihm steckt, hatte der 23-Jährige zuvor mehrfach bewiesen, als er nicht nur Desci, sondern auch den Europameister von 2007, Jorge Pina aus Spanien, im Viertelfinale klar mit 15:10 ausgeschaltet hatte.

Für den Weltranglistenersten Limbach, EM-Dritter des Vorjahres, reichte es dagegen nur zu Platz fünf. Nach seinem Achtelfinal-Aus bei Olympia 2008 hatte sich das 23 Jahre alte Säbelass den Gewinn eines großen Titels zum Ziel gesetzt, scheiterte aber im Viertelfinale an Gianpiero Pastore (Italien) durch eine 14:15-Niederlage.

Nachdem er schwer ins Gefecht gekommen war, hatte Limbach das Geschehen eigentlich im Griff, wurde aber immer wieder durch Entscheidungen gegen ihn zurückgeworfen. Auch beim letzten Treffer wurde der Videobeweis zu seinen Ungunsten ausgelegt.

Golubytskyi nur Siebte

Szabo konnte die zahlreichen Entscheidungen des Kampfrichters gegen seinen Schützling nicht nachvollziehen. "Nico hat unglücklich verloren. Mit einigen Entscheidungen des Kampfrichters war ich nicht einverstanden", sagte er.

Sportdirektor Manfred Kaspar, eigentlich kein Freund der Kritik an den Unparteiischen, hatte ebenfalls Verständnis: "Das Gefecht ist ihm vom Kampfrichter weggenommen worden."

Carolin Golubytskyi aus Tauberbischofsheim misslang der Sprung aufs Treppchen ebenfalls. Die EM-Dritte des Vorjahres unterlag im Viertelfinale Wächters Halbfinalgegnerin Errigo 9:15 und musste sich mit Rang sieben begnügen."

Beisheim trotz 14:12-Führung ausgeschieden

Anja Schache und Maria Bartkowski (beide Tauberbischofsheim) waren vorzeitig ausgeschieden. Schache verpasste durch ein 7:15 gegen die Polin Sylwia Gruchala das Achtelfinale und belegte Platz 19. Bartkowski kam nach einem 10:15 gegen Astrid Guyart aus Frankreich auf Platz 23.

Auch bei den Säbel-Herren mussten sich in Benedikt Beisheim (Dormagen) und Johannes Klebes (Tauberbischofsheim) zwei deutsche Fechter bereits in der Runde der letzten 32 verabschieden.

Beisheim unterlag dem Russen Nikolaij Kowalew trotz einer 14:12-Führung noch 14:15 und belegte Platz 22. Klebes musste sich dem italienischen Weltklassemann Aldo Montano 11:15 geschlagen geben und kam auf Rang 24.

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