FINA gerät wegen Schwimmanzügen in die Kritik

SID
Der Weltrekord von Alain Bernard über 100m Freistil vom April 2009 wurde annuliert
© Getty

Der Schwimm-Weltverband FINA trifft mit seiner Handlungsweise beim Thema Schwimmanzüge nicht auf große Gegenliebe. Verbände und Trainer kritisierten die Aberkennung von Rekorden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Schwimm-Weltverband FINA ist mit seinem Schlingerkurs im andauernden Streit um die "Wunderanzüge" in die Kritik geraten.

Die FINA hatte nach einer Exekutiv-Sitzung sechs Weltrekorde wegen der Unzulässigkeit der Anzüge aberkannt, zugleich aber andere, ebenfalls umstrittene High-Tech-Anzüge zugelassen und die damit erzielten Rekorde bestätigt. Die Debatte droht nun die WM in Rom (17. Juli bis 2. August) zu überlagern.

Denis Augin kritisiert "widersprüchliche Entscheidungen"

"Das sind widersprüchliche Entscheidungen. Einige Zeiten mit Anzügen werden anerkannt, andere mit ähnlichen Anzügen aber nicht", sagte Denis Auguin, Trainer des französischen Olympiasiegers Alain Bernard, dessen Weltrekord über 100m Freistil (46,94 Sekunden) annulliert wurde.

Der französische Verband kündigte bereits an, die Entscheidung anfechten zu wollen.

Diverse Weltrekorde nicht akzeptiert

Auch die Welt-Bestmarken der Russinnen Anastassia Sujewa (50m Rücken in 27,47 und 27,48 Sekunden) und Julia Jefimowa (50m Rücken in 30,05 und 30,23 Sekunden) sowie des Japaners Ryosuke Irie (200m Rücken in 1:52,86 Minuten) wurden nicht akzeptiert.

"Wir bedauern die Entscheidung der FINA sehr. Sie ist sehr enttäuschend", sagte Masafumi Izumi, Generalsekretär des japanischen Verbandes.

Die FINA hatte Mitte Mai nach einer Überprüfung von knapp 350 Anzügen von 21 Herstellern lediglich 202 Modellen die Zulassung erteilt.

Zehn anderen verweigerte der Weltverband wegen "nicht regelkonformer Auftriebswerte und unzulässiger Materialstärke" sofort die Anerkennung, 136 wies er mit Bitte um Anpassung an die neuen Regularien zurück.

Bernard verliert 100-m-Weltrekord