Finanzkrise trifft auch IOC

SID
Jaques Rogge ist seit 2001 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
© Getty

Laut Präsident Jaques Rogge sind auch die Geldanlagen des Internationalen Olympischen Komitees von der Finanzkrise betroffen. Den Verlust beziffert er auf 34 Millionen Dollar.

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Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) getroffen.

34 Millionen Dollar betrage der Wertverlust der IOC-Geldanlagen seit Januar 2008, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge in einem Interview mit dem Internetportal "insidethegames.com": "Das ist aber nur ein Verlust auf dem Papier." Er entspricht ungefähr acht Prozent der IOC-Rücklagen, die sich auf rund 400 Millionen Dollar belaufen.

IOC will Geld zurück

Betroffen ist das IOC auch vom Fall der Wall-Street-Legende Bernard Madoff, der mit einem Schneeball-System Milliarden in den Sand setzte.

Rogge bestätigte einen Verlust von 4,8 Millionen Dollar, der allerdings bereits abgeschrieben sei. "Trotzdem hoffen wir, noch etwas zurückzubekommen", sagte der Belgier.

"Neun Sponsoren haben unterschrieben"

Dafür ist das IOC-Sponsorenprogramm erfolgreich, obwohl noch mindestens ein Partner fehlt, um die angestrebte Milliarden-Einnahme zu erzielen.

Bisher habe man für die Olympischen Winterspiele 2010 und die Sommerspiele 2012 "ein bisschen über 900 Millionen US-Dollar" erlöst (für Turin und Vancouver waren es 866 Millionen). Rogge: "Neun Sponsoren haben unterschrieben." Das IOC hofft auf zehn oder elf.

Suche nach Geldgebern läuft

Für das Programm 2014/16 sind drei Sponsoren bereits fix (Coca-Cola, Samsung, Panasonic). Zwei weitere stünden kurz vor ihrer Vertragsverlängerung um vier Jahre: "Daneben sind wir in Gesprächen mit einem halben Dutzend neuer Sponsoren."

Zugleich berichtete Rogge, es gebe Interessenten für die TV-Übertragung der Spiele 2014 und 2016 in den vier europäischen Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien. Ein Vertrag mit der European Broadcasting Union (EBU) war jüngst nicht zustande gekommen. Der Beginn neuer Verhandlungen steht nun bevor.

Rogge verteidigt Doping-Politik

Rogge verteidigte die von Athleten und Datenschützern kritisierte Where-About-Regel, nach der Hochleistungssportler ständig ihren Aufenthaltsort angeben müssen.

"Wir halten sie für einen Eckpfeiler des Anti-Doping-Kampfes, denn unangekündigte Trainingskontrollen sind am effektivsten", meinte der ehemalige Segler und Rugby-Spieler: "Das IOC wird für das Prinzip der Where Abouts kämpfen." Allerdings seien Anpassungen möglich.

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