Universum will Ulrich nicht mehr

Von SPOX
Thomas Ulrich blickt in eine ungewisse Zukunft
© Getty

Nach dem traurigen K.o. gegen den allenfalls mittelmäßigen Argentinier Mariano Plotinsky bleibt Thomas Ulrich wohl nur noch das Karriere-Ende.

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Noch am Ring gab Universum-Chef Klaus-Peter Kohl die Trennung vom 33-jährigen Berliner bekannt. "Das war der schlechteste Thomas Ulrich, den ich gesehen habe. Da war keine Klasse mehr da, es fehlten Reflexe und Schnelligkeit. So etwas können wir bei Universum nicht gebrauchen", sagte Kohl der "Bild" und fügt hinzu: "Er wird nicht mehr für unseren Boxstall in den Ring steigen."

Selbst Ulrichs-Trainer Ralf Rocchigiani wandte sich von seinem Schützling ab. "Er hat dumm geboxt. So, als wenn er kein Gehirn hätte. Ich rate zum Karriere-Ende. Wenn ich so hart und fleißig trainiert hätte, wäre ich wahrscheinlich heute noch Weltmeister. Aber für Thomas ist es aus und vorbei. Das ist nur noch gefährlich."

"Potenzial nie abgerufen"

Ulrich endgültig im Abseits? Fakt ist, dass der als ewiges Talent geltende Halbschwergewichtler seit Jahren vergeblich auf den Durchbruch in die Weltspitze hofft. Den Beweis seiner Klasse blieb er jedoch meist schuldig. "Ich habe es irgendwie nie geschafft, im Ring meine ganzen Können abzurufen", sagte Ulrich im SPOX-Interview.

Seinen größten Erfolg feierte der Modellathlet mit dem Europameister-Titel im Halbschwergewicht, den er 2002, 2004 und zwischen 2007-2008 inne hatte. Seine beiden WM-Kämpfe gegen Tomasz Adamek (2005) und Zsolt Erdei (2006) verlor er.

Vor dem Kampf hatte Ulrich einen Rücktritt noch ausgeschlossen. Zu viel Sportlerflamme brenne noch in ihm. Nach der Schmach klang dies jedoch ganz anders. "Wer mit meinen Möglichkeiten gegen einen Mann wie den Argentinier verliert, der muss darüber nachdenken, dass Schluss ist", sagte der der "Berliner Morgenpost".

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