Streit mit Bauermann geht in die nächste Runde

SID
Bundestrainer Dirk Bauermann sieht sich harter Kritik von Ehrenpräsident Gottfried Kram ausgesetzt
© Getty

Der Disput zwischen der Basketball-Bundesliga (BBL) und Dirk Bauermann geht in die nächste Runde. Der Bundestrainer hatte mehr Spielzeiten für deutsche Spieler gefordert.

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Der Disput zwischen der Basketball-Bundesliga und Bundestrainer Dirk Bauermann hat neue Nahrung erhalten. Mit deutlichen Worten hat Gottfried Kram, Mitbegründer und Ehrenpräsident der BBL, Bauermann und damit auch den Deutschen Basketball Bund kritisiert.

"Warum sollen die Bundesliga-Klubs Spieler einsetzen, die den Anforderungen der Liga nicht genügen", konterte Kram in der Sonntag-Ausgabe der "FAZ" die Äußerungen von Bauermann, der die Liga wegen der geringen Einsatzzeiten für deutsche Spieler als "entfremdetes Produkt" bezeichnet hatte.

Kram sieht die deutschen Spieler als "drittklassig", wenn Bauermann behaupte, die Amerikaner in der BBL seien zweitklassige Profis.

Kram: "Uns liefen die Zuschauer weg"

Die von Bauermann geforderte Änderung der Quotierung - derzeit müssen drei von zwölf Spielern auf dem Spielbericht Deutsche sein - hält Kram für kontraproduktiv.

"Uns liefen die Zuschauer weg", glaubt Kram und betont, die BBL sei als Organisation nicht für die Förderung deutscher Spieler zuständig.

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"Welcher Verein würde nicht gern einen bezahlbaren deutschen Spieler einsetzen", begründete Kram mit dem Hinweis auf ein massives Leistungsdefizit deutscher Korbjäger.

Zur Behauptung des DBB-Coaches, den Vereinen fehle nur der Mut, deutsche Akteure einzusetzen, meinte Kram: "Aber das liegt nicht an der BBL, wie Bauermann behauptet. Solche Äußerungen haben den Charme, dass sie von keiner Kenntnis getrübt sind."

"Spielen auf dem Niveau von Belgien und Finnland"

Besonders die Kritik, in Bauermanns Zeit als Bundestrainer habe sich am Förderungssystem nichts geändert und "in den vergangenen Jahren ist kaum ein U20-Team in die A-Division aufgestiegen. Wir spielen auf dem Niveau von Belgien und Finnland", will Bauermann nicht so stehen lassen.

"Erstens ist es absolute Frechheit, deutsche Spieler als drittklassig zu bezeichnen. Herr Kram, der seit ein paar Jahren in keiner Funktion ist, ist offensichtlich ziemlich ahnungslos. Es ist nämlich sehr, sehr viel passiert in vielen Bereichen", konterte der DBB-Coach.

So würden alle drei Junioren-Mannschaften in der A-Gruppe spielen. Das U20-Team habe sogar beste Perspektiven unter die besten Vier in Europa zu kommen. Die Liga habe laut Bauermann "natürlich eine Verantwortung" und sie würde auch durch deutsche Spieler nicht unattraktiver.

"Schon lange hat man sich von diesem absoluten Irrglauben abgewandt. In einer deutschen Medienlandschaft sind deutsche Spieler für deutsche Zuschauer auch deutsche Identifikationsfiguren", so Bauermann.

Bauermann bekräftigt Kritik