Killer Queen Kentikian bleibt Weltmeisterin

SID
Susi Kentikian (l.) ließ der US-Amerikanerin Elena Reid nicht den Hauch einer Chance
© Getty

Die Killer Queen hat wieder zugeschlagen. Susianna Kentikian bleibt Weltmeisterin im Fliegengewicht nach WBA- und WIBF-Version.

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Die "Killer-Queen" hat sich im Boxring endgültig als würdige Nachfolgerin von Regina Halmich erwiesen. Mit einem souveränen Punktsieg gegen die US-Amerikanerin Elena Reid verteidigte die 21 Jahre alte Deutsch-Armenierin in Hamburg erfolgreich ihre WM-Gürtel der Weltverbände WBA und WIBF und beeindruckte mit ihrer Vorstellung auch ihre Vorgängerin.

"Das war eine hervorragende Leistung von Susi. Sie ist der neue Star, sie wird immer reifer", sagte TV-Expertin Halmich, die das Frauen-Boxen in Deutschland mit ihren unvergleichlichen Erfolgen salonfähig gemacht hatte.

"Elena sollte dringend aufhören"

An "Baby Doll" Elena Reid, gegen die sie zwei hart erkämpfte Siege errungen hatte, ließ Regina Halmich kein gutes Haar: "Sie hat ein paar Kämpfe zuviel. Von ihrem alten Vermögen ist nichts mehr da. Das soll aber Susis Leistung nicht schmälern. Elena sollte dringend aufhören", meinte Halmich nach dem Fight im Fliegengewicht.

Die 28-Jährige aus Phoenix/Arizona gestand ihre Niederlage frustriert ein. "Ich konnte meine Taktik nicht durchsetzen, ich bin sehr enttäuscht", sagte Reid nach ihrer fünften Niederlage im 30. Profikampf. Schwierig sei die Vorbereitung gewesen. Erst eine Woche vor dem Kampf vor 3800 Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle engagierte sie Robert Chiodini als neuen Coach. Zuvor hatte sie wochenlang alleine trainiert. Nicht unbedingt förderlich war auch ihr monatelanges Intermezzo als Käfigboxerin in den USA, um Geld zu verdienen.

Darum geht es nun auch für Susi Kentikian, deren Vertrag mit dem Privatsender "Pro7" in einem Jahr ausläuft. Dann könnte ein Wechsel zum "ZDF" anstehen, höhere Quoten würden winken. Am Samstagabend verfolgten 1,6 Millionen Zuschauer den Titelkampf live, dies bedeutete einen Marktanteil von 8,2 Prozent. Halmichs letzten Karrierekampf im Dezember 2007 hatten im Zweiten knapp neun Millionen Boxfans gesehen.

An den Schwächen arbeiten

Um als Hauptkämpferin an höhere Börsen zu kommen, müssen attraktive Kämpfe her. Die sind für Kentikian im Fliegengewicht nach dem interessanten Duell gegen Reid derzeit nicht in Sicht, auf dem Plan steht womöglich ein Wechsel ins höhere Superfliegengewicht. Doch zunächst einmal will die 1,55m große Kentikian zwei Wochen die Beine hoch legen, im Urlaub in den USA.

Dann muss an den Schwächen gearbeitet werden. Denn die hat die Siegerin des Abends bei sich erkannt: "Ich habe einige Runden zu verkrampft versucht, den K.o. zu erzwingen. Dadurch wurde ich zu fest." Trainer Magomed Schaburow stimmte zu: "Daran müssen wir etwas tun.

Eindrucksvoll präsentierte sich im Rahmenprogramm Mittelgewichtler Sebastian Zbik. Der Neubrandenburger verteidigte seinen WBO-Interkontinentaltitel gegen Ruben Varon durch K.o. in der vierten Runde erfolgreich.

Der Spanier war 2003 gegen Weltmeister Felix Sturm (Leverkusen) über die volle Distanz gegangen. Für Zbik war es der 26. Sieg im 26. Kampf.

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