German Open als "Pflicht und Chance" für Boll

SID
Bundestrainer Richard Prause und German-Open-Favorit Timo Boll
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In Abwesenheit von Chinas Topstars peilt Timo Boll bei den German Open den Titel-Hattrick an. Doch warnt Tischtennis-Bundestrainer Richard Prause vor der starken Konkurrenz.

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China mauert, doch Timo Boll lässt das Versteckspiel der Topstars kalt. Der Dreifach-Europameister, Titelverteidiger und Topfavorit plant bei den German Open der Tischtennis-Elite in Bremen ab heute den dritten Heimsieg binnen zwei Monaten.

Einen Durchmarsch zum Titel erwartet die Nummer eins der Setzliste trotz der Abwesenheit der Weltmeister und Olympiasieger, die durch ein Teenie-Team ersetzt werden, aber keineswegs.

"Leichte Gegner gibt es nicht mehr"

"Wer von China geschickt wird, ist immer ganz stark. Es gibt keine schlechten Chinesen. Und auch für die anderen Asiaten und die besten Europäer gilt: Der kleinste Durchhänger, und du bist ruckzuck raus", sagt Boll.

Bundestrainer Richard Prause bemüht ein Zitat, das sonst nur aus dem Fußball bekannt ist: "Leichte Gegner gibt es nicht mehr. Aber wir hoffen auf den Sieg. Die German Open sind Pflicht und Chance."

Boll will "am Finaltag noch am Tisch stehen"

Formaufbau vor der WM Ende April in Yokohama hat Boll eigentlich nicht nötig. "Ich spiele in der Form meines Lebens. Konservieren ist angesagt, am besten über die WM hinaus bis zur EM in Stuttgart. Am Wochenende will ich auf jeden Fall am Finaltag noch am Tisch stehen."

Bei dem mit 172.000 Dollar dotierten Pro-Tour-Event wäre dies gleichbedeutend mit einer Halbfinalteilnahme.

Mit dem druckvollen Spiel, dass er beim Europe Top 12 in Düsseldorf und den deutschen Meisterschaften in Bielefeld zeigte, sollte dies selbstverständlich sein.

Samsonow, Japaner und Ovtcharov als starke Konkurrenz

Im Wege könnten Boll an der Weser der dreimalige Einzel-Europameister Wladimir Samsonow (Weißrussland), die starken Japaner und Teamkollege Dimitrij Ovtcharov stehen. "So oder so, ich werde gefordert", meint Boll.

Deswegen trainierte er in den vergangenen Tagen vermehrt Kondition. Die Chinesen sollten ihm keine Probleme bereiten: Sie sind zwischen 12 und 15 Jahre alt.

Bereits im Achtelfinale könnte es zum Duell mit Adrian Crisan kommen. Der Rumäne hatte Boll bei den German Open in Berlin 2008 besiegt, wurde dann wegen "Schlägerdopings" disqualifiziert und machte dem deutschen Topspieler den Weg zum Titel frei. Timo Boll, der damals sogar ausgepfiffen wurde, brennt auf Wiedergutmachung.

Damen mit bescheidenen Zielen

Bei den Damen sind die Ziele wie gewohnt etwas bescheidener. Zhenqi Barthel, die Vorjahresfinalistin Wu Jiaduo und die deutsche Meisterin Elke Schall sind für das Hauptfeld gesetzt und hoffen, den Samstag zu überstehen.

Favoritin ist die Weltranglisten-Sechste Feng Tianwei aus Singapur.

"In Berlin im November haben wir uns über den Mannschaftswettbewerb in einen kleinen Rausch gespielt. Diesmal jedoch gibt es keine Teams, deshalb fangen wir wieder von null an", sagte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio: "Wir planen von Runde zu Runde."

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