Harting zweifelt Goldmanns Unschuld an

SID
Robert Harting glaubt Werner Goldmann nicht
© Getty

Diskuswerfer Robert Harting hat die Unschuld des entlassenen Kugelstoß-Bundestrainers Werner Goldmann angezweifelt. "Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich ihm nicht", so Harting.

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Die Unschuld des wegen seiner Dopingverstrickungen in der DDR vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) entlassenen Werner Goldmann wird offenbar auch von den eigenen Athleten des ehemaligen Kugelstoß-Bundestrainers angezweifelt.

Obwohl er sich zusammen mit 19 Kollegen wie der dreifachen Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch für Goldmanns Wiedereinstellung stark machte, sagte der Diskus-WM-Zweite Robert Harting der Bild am Sonntag: "Wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich ihm nicht. Er hat mehrmals die Möglichkeit gehabt, richtig auszupacken und hat es nicht gemacht. Er kann die Wahrheit nicht erzählen."

"Da hängen noch so viele Leute mit drin"

Goldmann wolle niemanden in die Sache reinziehen und habe deshalb die Chance verstreichen lassen, vor der unabhängigen Anti-Doping-Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) reinen Tisch zu machen.

"Da hängen noch so viele Leute mit drin", meinte Harting, der zugleich DLV und DOSB mit markigen Worten attackierte. Vor allem auf DLV-Präsident Clemens Prokop schimpfte der Berliner.

Prokop hatten den Brief der Athleten in Teilen kritisiert: "Ich frage mich auch, warum uns Athleten jetzt ein Clemens Prokop so gegen die Karre fährt. Ich schäme mich dafür. Ich schäme mich für den Verband." Dieser sei eine "Schande für alle Sportler".

Diskussion verhinderte Medaille in Peking

Er erwarte nichts mehr von Prokop. "Genauso wenig wie vom DOSB." Bilanzierend meinte der Olympia-Vierte: "Ich fühle mich vom Verband verraten!" Die bereits im Vorfeld von Olympia entfachte Diskussion habe ihm bei den Sommerspielen in Peking eine Medaille gekostet.

Zugleich kündigte er an, weiter mit Goldmann arbeiten zu wollen: "Er ist der richtige Trainer für mich. Wenn mittlerweile schon mehrfache Mörder wieder auf freien Fuß kommen und in die Gesellschaft integriert werden, darf es ja wohl keine Frage sein, ob mein Trainer eine zweite Chance verdient hat."