Djokovic triumphiert beim Masters-Cup

SID
Novak Djokovic jubelt in Schanghai
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Im zweiten Anlauf hat Novak Djokovic den Masters-Cup in Shanghai gewonnen. Der 21 Jahre alte Serbe bezwang im Finale den Russen Nikolai Dawidenko 6:1, 7:5.

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Novak Djokovic gewann den ersten und den letzten Höhepunkt der Tennistour 2008 und verabschiedete sich mit 1,24 Millionen Dollar Weihnachtsgeld in die kurzen Ferien.

"Der Kreis hat sich geschlossen, dieser Sieg ist ein gutes Omen für 2009", sagte der 21-jährige Serbe nach dem mühelosen 6:1, 7:5 gegen den Russen Nikolai Dawidenko in einem spannungsarmen und nur 102 Minuten langen Masters-Cup-Finale.

Im Januar hatte Djokovic die Australian Open in Melbourne gewonnen, im März und im Mai folgten die Masters-Turniere in Miami und Rom. Seither war "Djok" bei der Vergabe von Titeln leer ausgegangen.

"Für mich ist es psychologisch sehr wichtig, mit einem großen Sieg im Rücken ins neue Jahr zu starten", gab er in Schanghai zu. Bei seiner Masters-Cup-Premiere im Vorjahr war Djokovic ohne Satzgewinn geblieben und nach den Gruppenspielen nach Hause geflogen.

Djokovic ist Federer auf den Fersen

Damals war er schon die Nummer drei der Welt, zwölf Monate später hat er die Nummer zwei überdeutlich im Visier. Gerade mal zehn Punkte trennen den ersten serbischen Masters-Cup-Sieger von dem vor ihm liegenden Roger Federer.

Der Schweizer, als Titelverteidiger mit der festen Absicht in Schanghai angereist, als erster Spieler seit Ivan Lendl (1985-1987) dreimal in Folge das Saisonfinale zu gewinnen, scheiterte mit nur einem Sieg und zwei Niederlagen erstmals in seiner Karriere schon in den Gruppenspielen.

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Rafael Nadal, Nummer eins der Welt und 2008 der überragende Mann auf der Tour, war wegen hartnäckiger Knieprobleme gar nicht erst angereist und wird auch beim Davis-Cup-Finale zwischen Argentinien und Spanien am kommenden Wochenende in Mar del Plata fehlen.

Roger Federer wird im nächsten August 28, Nadal ist zwar sechs Jahre jünger, muss aber möglicherweise seiner kraftraubenden Spielweise schon viel früher als befürchtet Tribut zollen. Die Zukunft könnte Djokovic und dem gleichaltrigen Schotten Andy Murray gehören, der Federer in Schanghai im letzten Gruppenspiel in mehr als drei Stunden niederrang und anschließend psychisch und physisch erschöpft im Halbfinale an Dawidenko scheiterte.

Dawidenkos Akku war leer

Der Russe hatte dann seinerseits im Finale keine Reserven mehr. Nach 20 Minuten führte Djokovic bereits mit 5:0, schon da wusste Dawidenko nach eigenem Bekunden, dass er das Match nicht gewinnen konnte.

"Ich habe nichts getroffen, dafür hat Novak perfektes Tennis gespielt", sagte der 27-Jährige, der seit fast vier Jahren zu den Top Ten gehört, aber noch nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat.

Für den glücklichen Djokovic war der Sieg beim Masters-Cup gleichbedeutend mit einem Grand-Slam-Titel. "Mit Ausnahme von Nadal waren hier die acht besten Spieler des Jahres, das sagt doch alles über die Qualität des Turniers", meinte er.

Dass er selbst schon 2009 die Nummer eins der Welt wird, hält Djokovic zwar für möglich, festlegen will er sich aber nicht: "Es ist das große Ziel meines Lebens, und ich werde es erreichen. Vielleicht nächstes Jahr, vielleicht in zwei, vielleicht aber auch erst in zehn Jahren." In der Form von Schanghai wird er nicht mehr lange brauchen.

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