Spanien und Argentinien im Davis-Cup-Finale

SID
Tennis, Davis Cup, Spanien, USA, Rafael Nadal
© Getty

Der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal hat Spanien ins Davis-Cup-Endspiel gegen Argentinien geführt. Im Halbfinal-Duell gegen Titelverteidiger USA bezwang er in Madrid Andy Roddick mit 6:4, 6:0, 6:4 und brachte die Iberer uneinholbar 3:1 in Front.

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"Es war eines meiner emotionalsten Matches in den vergangenen Monaten und ein Wochenende, an das ich mich noch lange erinnern werde", sagte Nadal, der nach seinem Sieg jubelnd in die Knie ging.

Spanien, das nach 2000 und 2004 zum dritten Mal die "hässlichste Salatschüssel der Welt" gewinnen könnte, trifft im Endspiel (21. bis 23. November) auf Argentinien, das Russland mit 3:2 bezwang.

Vierte Einzel bringt die Entscheidung

Die Südamerikaner mussten in Buenos Aires im ebenfalls auf Sand gespielten anderen Halbfinale gegen den Vorjahresfinalisten über die volle Distanz gehen.

Erst im entscheidenden vierten Einzel machte die argentinische Nummer zwei Juan Martin del Potro mit einem 6:4, 6:2, 6:1-Sieg gegen Igor Andrejew den dritten Final-Einzug für sein Land perfekt.

Nach den Endspiel-Teilnahmen 1981 und 2006 warten die Argentinier noch auf ihren ersten Davis-Cup-Erfolg. Gegen Spanien haben die seit rund zehn Jahren zu Hause unbesiegten Gauchos erstmals Heimrecht in einem finalen Duell.

Nadal schießt Roddick ab

"Ich hatte dieses Jahr viele tolle Momente, aber nirgendwo habe ich eine solche Atmosphäre wie hier erlebt", bedankte sich Nadal bei den rund 21.000 Zuschauern in der Stierkampf-Arena Las Ventas.

"Ich habe mich selbst erschrocken, über einige meiner Schläge. Das war fast perfektes Tennis", sagte Nadal. Im sechsten Vergleich mit dem Weltranglisten-Achten Roddick war es der vierte Erfolg für Nadal.

Wegen Regens hatte die Partie mit fast zwei Stunden Verspätung begonnen, dann machte der Mallorquiner kurzen Prozess mit Roddick. Nach 2 Stunden 12 Minuten verwandelte er Matchball Nummer vier.

"Jetzt habe ich zum Glück erstmal Ferien", sagte der 22-Jährige rückblickend auf seine zu Ende gehende, lange Erfolgs-Saison. Im bedeutungslos gewordenen Abschluss-Einzel stellte Feliciano Lopez mit 7:6 (7:3), 7:6 (7:4) gegen Sam Querrey den 4:1-Endstand her.

Nalbandian verliert

Nach Erfolgen in den Auftakt-Einzeln für Nadal und Spaniens Nummer zwei, David Ferrer, hatte Davis-Cup-Rekordsieger USA am Samstag im Doppel auf 1:2 verkürzt: 4:6, 6:4, 6:3, 4:6, 6:4 gewann das US-Duo Mike Bryan und Mardy Fish gegen Lopez und Fernando Verdasco.

Auch Argentinien hatte ein 2:0 vorgelegt und verlor das Doppel. In einem Fünf-Satz-Krimi unterlagen David Nalbandian/Guillermo Canas 2:6, 1:6, 7:6 (11:9), 6:3, 6:8 gegen Dmitri Tursunow/Igor Kunitzin.

Anschließend verpasste es Nalbandian, im Duell der beiden Topspieler gegen Nikolai Dawidenko den Sack zuzumachen. Der ATP-Weltmeister von 2005 kassierte eine überraschende 6:3, 3:6, 6:7 (2:7), 0:6-Pleite.

Federer führt Schweiz in die Weltgruppe

In der Relegation führte Roger Federer die Schweiz bei seinem Davis-Cup-Comeback zurück in die Weltgruppe.

Gegen Belgien machten die frühere Nummer eins der Welt und sein Gold-Partner von Peking, Stanislas Wawrinka, bereits im Doppel beim 4:6, 7:6 (8:6), 6:3, 6:3 gegen Xavier Malisse und Olivier Rochus alles klar.

Den Grundstein für den Aufstieg hatten beide mit ihren Erfolgen in den Auftakt-Einzeln gelegt.

Federer hatte vor dem Duell in Lausanne angekündigt, bei einem Aufstieg 2009 auf jeden Fall die erste Davis-Cup-Runde bestreiten zu wollen. Diese wird am Dienstag in Madrid ausgelost.

Mit im Lostopf sind auch die Serben um den Weltranglisten-Dritten Novak Djokovic, die sich in der Relegation gegen die Slowakei durchsetzten.

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