Schumacher unterschreibt bei Quick Step

SID
Radsport, Stefan Schumacher
© Getty

Der WM-Dritte Stefan Schumacher fährt künftig für das belgische Quick-Step-Team. Der 27 Jahre alte Nürtinger, der bei der Tour de France beide Zeitfahren gewann, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag.

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"Ich schaue nur noch nach vorn. Ich freue mich, künftig diesem Weltklasseteam anzugehören", sagte Schumacher, dessen bisherige Gerolsteiner-Mannschaft wegen des Sponsoren-Rückzugs am Jahresende zerfällt.

Bei Quick Step stehen unter anderen auch der italienische Olympiasieger Paolo Bettini und Sprint-Spezialist Tom Boonen aus Belgien unter Vertrag.

Quick Step am attraktivsten

"Stefan hatte mehrere Angebote, das von Quick Step war das Interessanteste. Es lohnt sich", sagte Schumacher-Manager Heinz Betz der Deutschen Presse-Agentur dpa.

"Er wird auch im neuen Team bei seiner Ausrichtung bleiben: Zuerst fährt er die Klassiker im Frühjahr, dann die Tour und schließlich die WM", kündigte Betz an.

Nach der WM im Vorjahr hatte Schumacher für negative Schlagzeilen gesorgt, als er mit abnormen Blutwerten auffiel und diese mit einer Durchfall-Erkrankung begründete. Wenig später waren ihm bei einer Polizeikontrolle nicht nur Alkohol, sondern auch Amphetamine nachgewiesen worden.

Eine Sperre erfolgte nicht, weil die Kontrolle außerhalb der Wettkampfsaison erfolgte. Danach stand Schumacher beim Team Gerolsteiner vor dem Rauswurf, doch seinem Manager Hans-Michael Holczer waren aus arbeitsrechtlicher Sicht die Hände gebunden.

Schumacher soll Fokus auf Touren richten

"Die Verpflichtung von Stefan Schumacher bringt noch mehr Internationalität in unser Team und erweitert unsere Möglichkeiten", erklärte Quick-Step-Manager Patrick Lefevere auf der Homepage des Teams.

Erste Absprachen über die kommende Saison wird es zwischen Schumacher und seinem neuen Team im November in Belgien geben.

"Ich könnte mir schon vorstellen, dass er künftig einen stärkeren Fokus auf die Rundfahrten richtet. So ein Mann fehlt uns bisher", meinte Teamsprecher Alessandro Tegner. "Bei der Tour hat er bewiesen, dass er große Rundfahrten durchstehen kann", fügte er hinzu.

Keine guten Erfahrungen mit Deutschen

Die besten Erfahrungen mit deutschen Fahrern hat sein Team bisher nicht: Der letzte Deutsche bei Quick Step war Patrick Sinkewitz, der spätere Doping-Kronzeuge. Er sucht nach seiner Kündigung bis heute nach einem neuen Team.

Insgesamt ist Schumacher der sechste Gerolsteiner-Profi, der für die kommende Saison ein neues Team gefunden hat.

Vor ihm hatten die Brüder Markus und Thomas Fothen sowie der deutsche Meister Fabian Wegmann bei Milram, der Österreicher Bernhard Kohl und Sebastian Lang bei Silence Lotto unterschrieben.