Streit im spanischen Lager schwelt weiter

SID
Tennis, Davis Cup, Spanien
© DPA

Der befürchtete Eklat zum Davis-Cup-Halbfinale Spanien gegen den Titelverteidiger USA blieb aus. Aber die Lunte im Pulverfass des spanischen Lagers um Rafael Nadal brennt weiter.

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Der Streit zwischen den Spielern um den Weltranglisten-Ersten und dem spanischen Verbandspräsidenten Pedro Muñoz überschattet das kommende Halbfinale. Bei der feierlichen Auslosung der Matches schnitten Nadal & Co ihren eigenen Verbands-Boss.

Die Tennis-Cracks wechselten kein Wort mit Muñoz und ließen ihn wie einen begossenen Pudel dastehen. Die Spieler werfen dem Verbandschef vor, bei der Wahl des Austragungsorts mit falschen Karten gespielt zu haben. Sie hätten lieber am Mittelmeer gespielt.

Streit wegen Austragungsort 

Dort sind die Aufschläge des amerikanischen Service-Experten Andy Roddick wegen der dichteren Luft nicht ganz so schnell wie in der - in 650 Meter Höhe - gelegenen Hauptstadt.

Munoz hatte den Spielern versprochen, dass sie den Austragungsort selbst bestimmen dürften. Dann entschied er aber, dass das Halbfinale in der Madrider Stierkampfarena Las Ventas stattfindet, wo über 21.000 Zuschauer Platz haben.

Seither sind die Tennisprofis mit ihrem Verbandschef hoffnungslos verfeindet. Sie bezeichneten Munoz gar als "Lügner" und "Diktator".

Munoz in aller Munde

Um einen Eklat zu vermeiden, gehen sich beide Seiten aus dem Weg. Der Verbandschef sah sich das Training von Nadal und Co in sicherer Entfernung auf den Zuschauerrängen der Arena an. "Munoz beobachtet die Stiere hinter der Balustrade", witzelte das Sportblatt "Marca".

Nadal stichelte: "Wenn wir auf Höhe des Meeresspiegels spielen könnten, wäre mir wohler zumute." Von der Gegenseite bekam Munoz von US-Kapitän Patrick McEnroe zu hören: "Madrids Höhenlage ist unser Trumpf. Diesen Vorteil müssen wir nutzen."

Spanier sind Favoriten 

Nadal eröffnet das Halbfinale am 20. September gegen den US-Debütanten Sam Querry. Anschließend trifft David Ferrer auf Roddick. Die Spanier gelten auf dem roten Sand in Las Ventas als hohe Favoriten.

Die USA müssen neben James Blake auch Bob Bryan ersetzen, der mit seinem Zwillingsbruder Mike das weltbeste Doppel bildet. Traditionell explosiv ist die Stimmung in Buenos Aires, wo Argentinien und Russland vor knapp 15.000 Zuschauern den anderen Endspielteilnehmer ermitteln.

Dem ohne Marat Safin antretenden russischen Team um Nikolai Dawidenko und Igor Andrejew wird die Gelassenheit zugetraut, die nicht immer ganz faire Atmosphäre zu meistern und die von David Nalbandian angeführten Südamerikaner auszuschalten.

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