Gretsch Zweiter im U23-Zeitfahren

SID

Ein tapferer und glücklicher Patrick Gretsch hat trotz eines Sturzes WM-Silber im Zeitfahren geholt: Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) erwischte damit einen optimalen Start in die sechstägige Rad-Weltmeisterschaft in Varese/Italien.

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Der 21-jährige Erfurter Gretsch errang beim U23-Nachwuchs über 33,5 Kilometer die Vize-Weltmeisterschaft, obwohl er drei Kilometer vor dem Ziel auf den Asphalt knallte und sich tiefe Hautabschürfungen zuzog. Sofort nach der Zieldurchfahrt wurde der Thüringer lange vom Arzt versorgt.

Durch das Missgeschick von Gretsch fuhr der Topfavorit Adriano Malori aus Italien einem ungefährdeten Sieg und der Goldmedaille mit 49,67 Sekunden Vorsprung entgegen.

Allerdings lag Europameister Malori, der ein unglaubliches Stundenmittel von 48,4 Kilometer fuhr, schon nach der zweiten Zwischenzeit nach 23 Kilometern in Front und hätte wahrscheinlich auch ohne den Sturz seines Kontrahenten gewonnen.

"Hut ab vor Patrick"

"Ich bin hoch zufrieden. Aber ob es ohne den Sturz zu Gold gereicht hätte, bezweifle ich", sagte auch Gretsch, der ins Krankenhaus gebracht werden musste, wo seine Wunden genäht wurden.

"Hut ab vor Patrick. Dass er nach diesem Sturz noch Silber aus dem Feuer gerissen hat, war toll", lobte Bundestrainer Patrick Moster seinen Topfahrer, der auch auf der Bahn und in Straßenrennen glänzt.

Zuletzt gewann der Junioren-Weltmeister im Zeitfahren von 2004 die Thüringen-Rundfahrt. Der 19-jährige Andreas Henig aus Freiburg belegte unter 63 Teilnehmern den 9. Platz. Die Bronzemedaille ging an den Australier Cameron Meyer (+1:04 Minuten).

Gretsch war kurz vor dem Ziel auf dem Asphalt ausgerutscht, das ihn begleitende Motorrad mit dem Kameramann hätte ihn fast noch überfahren. Der Erfurter rappelte sich schnell wieder auf und setzte seine Fahrt mit einer Ersatzmaschine blutend fort.