Ciolek gewinnt fünfte Etappe

SID
Radsport, Deutschland-Tour, Gerald Ciolek
© dpa

Sprinter Gerald Ciolek hat den Bergspezialisten ein Schnippchen geschlagen und die Columbia-Festtage bei der Deutschland-Tour fortgesetzt.

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Einen Tag nach dem Etappensieg seines Rostocker Team-Kollegen Andre Greipel entschied der 21-jährige Pulheimer die letzte Bergankunft an der 772 Meter hohen Bobbahn in Winterberg dank eines beherzten Schlussspurts für sich.

Sein Kapitän Linus Gerdemann kam zeitgleich mit Ciolek, der im Vorjahr bereits drei Etappen gewinnen konnte, ins Ziel und machte einen großen Schritt Richtung Gesamtsieg.

Zweiter wurde auf der längsten Etappe über 218,4 Kilometer von Mainz ins Sauerland der Schweizer Radprofi Rubens Bertogliati vor dem Italiener Leonardo Bertagnolli, der zuvor die dritte Etappe gewonnen hatte.

Vierter Tagessieg für Ciolek

Bei strömendem Regen fiel die Entscheidung erst auf der nur 400 Meter kurzen, aber extrem steilen Schlussrampe hinauf zur Bobbahn. Mit einem langen Spurt düpierte Ciolek alle Klassement-Fahrer und strich nach seinem Vorjahres-Hattrick seinen vierten Tagessieg bei der D-Tour ein.

Sein Kapitän Gerdemann, dessen Gelbes Trikot von einer Regenjacke verdeckt wurde, führt die Gesamtwertung weiter vor seinem schwedischen Team-Kollegen Thomas Lövkvist (+17 Sekunden) und dem Slowenen Janez Brajkovic (+20) an und hat nun beste Chancen, erstmals sein Heimrennen zu gewinnen.

Der Münsteraner musste bei seiner letzten Bewährungsprobe vor dem entscheidenden Zeitfahren am Samstag in Bremen aber Schwerstarbeit verrichten. Bei Dauerregen und ungemütlichen Temperaturen um die zehn Grad hatte der 25-Jährige drei Bergwertungen und viele Attacken zu parieren.

"Knüppelharter Tag" als erste große Hürde

"Überstehen wir die Etappe, dann haben wir eine große Hürde genommen", hatte der Münsteraner seine Aussichten vor dem "knüppelharten Tag" beurteilt.

Rund 15 Kilometer nach dem Start in Mainz war es zu dem erwarteten Szenario gekommen, als ein Sextett am Anstieg zur Taunus-Anhöhe "Platte" attackierte. Da keiner der Flüchtlinge in der Gesamtwertung eine Rolle spielt, ließ das von Columbia kontrollierte Feld die sechs Ausreißer ziehen.

Ihr Vorsprung pendelte sich auf lange vier Minuten ein, ehe 20 Kilometer vor dem Ziel als Letzter der Schwede Gustav Larsson geschluckt wurde und das Rennen von vorn begann. Kurz darauf versuchte Kjell Carlström sein Glück, aber 1500 Meter vor der Winterberger Bobbahn flog das Peloton an dem Finnen vorbei.

Aus für zahlreiche Fahrer

Für zahlreiche der 154 gestarteten Fahrer kam bei dem anstrengenden Ritt über Berg und Tal das Aus. Der norwegische Sprinter Thor Hushovd, 2005 Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, war dabei der prominenteste Aussteiger.

Auf den kommenden beiden Etappen nach Neuss und Georgsmarienhütte werden Sprintankünfte erwartet, so dass die Spitzenfahrer Kräfte für den Showdown in Bremen sammeln können.