Auge sprintet zum Sieg

SID
Radsport, Deutschland-Tour, Stephane Auge
© Getty

Einen Tag vor der erwarteten Krönung von Linus Gerdemann hat der Franzose Stephane Auge einen weiteren deutschen Heimsieg verhindert.

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Im Spurt einer elfköpfigen Ausreißergruppe setzte sich der Cofidis-Radprofi in Georgsmarienhütte vor seinem Landsmann Thierry Hupond durch. Spitzenreiter Gerdemann kam mit dem Hauptfeld als 13. ins Ziel und will am Samstag im abschließenden Zeitfahren in Bremen den größten Erfolg seiner Karriere perfekt machen.

Der Münsteraner geht mit einem Vorsprung von 17 Sekunden auf seinen schwedischen Team-Kollegen Thomas Lövkvist in den Kampf gegen die Uhr, bei dem auch noch dem slowenischen Gesamtdritten Janez Brajkovic (+20 Sekunden) eine kleine Chance auf den Gesamtsieg eingeräumt wird.

Voigt mit starker Vorstellung

Dritter wurde nach 214,3 Kilometern von Neuss nach Georgsmarienhütte der Italiener Mauro da Dalto. Auf den Plätzen vier bis sechs landete ein deutsches Trio mit Titelverteidiger Jens Voigt, dem Gerolsteiner Johannes Fröhlinger und Milram-Kapitän Christan Knees.

Das Peloton, in dem sich die Sieganwärter schonen konnten, erreichte mit einem Rückstand von 3:54 Minuten auf die Ausreißer das Ziel. Damit kam zum zweiten Mal in Serie eine Fluchtgruppe durch, in der der Berliner Voigt eine starke Vorstellung bot.

Kein Ausschluss für Team Milram

Kurz nach dem Start der Etappe in Neuss hatte es Aufregung um das Milram-Team gegeben, dessen Fahrer in neuen Trikots im Kuh-Design angetreten waren. Da das Reglement des Weltverbandes UCI für den Fall einer Abweichung von den Standard-Jerseys Sanktionen vorsieht, geisterte kurzzeitig das Gerücht eines möglichen Milram-Rauswurfs durchs Fahrerfeld.

Rennleiter Roland Hofer gab dann aber Entwarnung: "Einen Ausschluss wird es mit Sicherheit nicht geben. Das kann ich garantieren." Nach Etappenende wollte die Jury unter Vorsitz des Niederländers Martijn Swinkels über das Strafmaß beraten. Eine Geldbuße wurde erwartet.

Sehr früh sah es so aus, als ob wie am Vortag beim Tagessieg des finnischen Meisters Jussi Veikkanen eine Ausreißergruppe durchkommen würde. 25 Kilometer nach dem Start in Neuss setzten sich die elf Fahrer um Voigt ab, recht schnell wuchs ihr Vorsprung auf gut vier Minuten an.

Obwohl Columbia wegen seiner starken Sprinter Gerald Ciolek und Andre Greipel unbedingt einen Massenspurt anstrebte und erneut die Nachführarbeit übernahm, hielten die "Flüchtlinge" das Feld auf Distanz.

Musiol ist Bergtrikot nicht mehr zu nehmen

Zehn Kilometer vor dem Ziel griff dann der Franzose Thomas Voeckler an, doch Voigt fing ihn wieder ein. Die letzten Attacken verpufften ebenso, so dass ein Spurt, in dem der Spanier Angel Gomez Gomez stürzte, die Entscheidung zugunsten von Auge brachte.

Grund zu Feiern hatte der Cottbuser Daniel Musiol. Dem 25-Jährigen vom österreichischen Zweitliga-Team Volksbank ist das gepunktete Bergtrikot nicht mehr zu nehmen, sofern er heil das Ziel in Bremen erreicht. Für den zwölffachen Tour-de-France-Etappensieger Robbie McEwen und Gerolsteiner-Sprinter Robert Förster kam dagegen das Aus.