Gimme five! Federer rockt New York

Von Florian Bogner
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© Getty

Roger Federer hat zum fünften Mal in Folge die US Open von Flushing Meadows gewonnen und somit eine eindrucksvolle Antwort auf den Verlust der Nummer eins der Weltrangliste an Rafael Nadal gefunden.

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Im Finale schlug der Weltranglistenzweite aus der Schweiz den erst 21 Jahre alten Schotten Andy Murray mit 6:2, 7:5, 6:2 und feierte so nach Wimbledon 2003-2007 auch in Amerika fünf Titel in Folge (2004-2008).

Noch nie zuvor war es einem Tennisspieler gelungen, bei zwei Grand-Slam-Turnieren fünf Mal in Folge zu triumphieren.

"Ich liebe es, vor diesem Publikum zu spielen" 

Murray, der erstmals in einem Grand-Slam-Finale stand, konnte sich immerhin mit dem Sprung auf Rang vier in der Weltrangliste trösten.

Zum ersten Mal seit 1987 - damals Ivan Lendl gegen Mats Wilander - wurde wieder ein US-Open-Finale am Montag ausgetragen, da das Unwettertief Hanna den Terminplan am Wochenende kräftig durcheinander gewirbelt hatte.

"Es ist unglaublich. Dieser Titel bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich liebe es, vor diesem Publikum zu spielen", meinte Federer und hatte gleich auch ein paar Worte für Murray übrig: "Andy, du hast ein unglaubliches Turnier gespielt."

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Erster Satz im Eiltempo an Federer

Schon vor dem Finale hatte Federer gesagt: "Dieses Jahr war hart für mich, mit den ganzen Verletzungen und einem straffen Terminplan. Außerdem hat sich Nadal stark verbessert, ich habe ihm nicht mehr Paroli bieten können. Aber ich freue mich schon auf das nächste Jahr, da will ich wieder angreifen." 

Schon zu Beginn dominierte die ehemalige Nummer eins der Welt die Partie und nahm Murray, der im Halbfinale Nadal bezwungen hatte, in nur 27 Minuten den ersten Satz ab.

Den zweiten Durchgang konnte der Schotte, der zuvor eine 2:1-Bilanz gegen Federer hatte, die Partie offener gestalten - hatte sogar bei 2:2 drei Breakchancen zur Führung. Am Ende behielt Federer mit Cleverness und Präzision auch im zweiten Durchgang mit 7:5 die Oberhand.

Im dritten Satz hatte Murray dann nur noch wenig entgegenzusetzen und der Schweizer zog schnell auf 5:0 davon. Murrays Rebreak zum 2:5 war im Endeffekt nur noch Kosmetik - Federer verwandelte nach nur 1:50 Stunden seinen zweiten Matchball.

Für den 27-jährigen Schweizer war es der 13. Grand-Slam-Titel.

Der SPOX-Spielfilm:

1. Satz: 6:2 Federer

Schon im Halbfinale gegen Djokovic war bei Federer teilweise "das gute, alte Gefühl" wieder da. Das ist auch im Finale gleich spürbar, Murray bringt im ersten Spiel gerade mal zwei Bälle übers Netz. Bei 3:2 folgerichtig das Break für den Schweizer, der unglaublich dynamisch und präzise spielt. Die Rückhand schnalzt wie in alten Zeiten, die Vorhand zittert keinen Millimeter. Murray hingegen mit seinen 21 Lenzen im ersten Grand-Slam-Finale doch merklich eingeschüchtert. Zum 6:2 luchst Fed dem Schotten noch mal das Service ab - ging Murray alles viel zu schnell.

Punkte: 28:17 für Federer
Breakbälle: Murray 0/0, Federer 2/4
Minuten: 27

2. Satz: 7:5 Federer

Federer spielt zunächst weiter Tennis wie vom anderen Stern, nimmt Murray zum 2:0 schon wieder den Aufschlag ab. Murray schüttelt sich kurz und breakt den Schweizer zurück. Zu null. Hoppla! Da ist einer aufgewacht. Federer im nächsten Aufschlagspiel mit Mühe, bringt sein Service aber trotz 0:40 durch. Murray ist dran. Danach bleibt alles in der Reihe, der Schotte greift sich Mitte des Satzes mal kurz ans Knie, hat sich vertreten. Geht aber weiter. Bei 5:6 steht Murray unter Druck. Federer macht unglaublich Dampf von der Grundlinie, geht zweimal ans Netz und bestraft Murray am Ende mit Zauberbällen zu Null. 7:5!

Punkte: 36:35 für Federer
Breakbälle: Murray 1/4, Federer 2/2
Minuten: 52

3. Satz: 6:2 Federer

Für Murray geht's dahin. Den ersten Aufschlag gibt er zu Null ab, Federer serviert wie in seinen besten Zeiten, auch Murrays zweites Aufschlagspiel gehört dem Schweizer. 5:0! Das war's dann wohl. Denkste. Murray bäumt sich noch mal auf breakt zum 2:5. Federer bleibt cool, macht beim Return weiter kaum Fehler, bekommt den ersten Matchball. Murray wehrt ab, es geht über Einstand. Zweiter Matchball. Federer am Netz, Murray holt zwei Schmetterbälle von der Bande, der dritte Rückschlag ist im Aus. Federer hat's! Der Schweizer geht auf die Knie, ballt die Fäuste, schreit die Freude raus. Was für ein starkes Match, was für ein starkes Turnier. Fed is back, der Angriff auf Nadal 2009 kann kommen!

Punkte: 30:16 für Federer
Breakbälle:
Murray 1/1, Federer 3/4
Minuten:
31

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