Zabel zieht Vuelta der Deutschland-Tour vor

SID
Radsport, Erik Zabel
© Getty

Hamburg - Die Deutschland-Tour muss auf ihr Zugpferd Erik Zabel verzichten. Wie der WM-Dritte Stefan Schumacher zieht der 38 Jahre alte Milram-Radprofi die parallel stattfindende Spanien-Rundfahrt (30. August bis 21. September) dem wichtigsten deutschen Radrennen vor.

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"Er hat im Vertrag stehen, dass er die Vuelta fahren darf", sagte Milram-Teamchef Gerry van Gerwen. Zabel will im Herbst seiner langen Karriere erstmals die drei großen Rundfahrten in Italien, Frankreich und Spanien in einer Saison bestreiten.

"Erik Zabel ist sportlich wie menschlich immer eine Bereicherung für die D-Tour. Entsprechend bedauern wir es natürlich, dass er in diesem Jahr nicht bei uns startet", reagierte Reinald Achilles vom D-Tour-Veranstalter Upsolut auf Zabels Absage.

Ausgerechnet beim Start der Jubiläumsauflage am 29. August in Kitzbühel wird der Routinier, der insgesamt 13 Etappensiege bei der Deutschland-Tour verbuchen konnte und siebenmal die Sprintwertung gewann, zum zweiten Mal nach 2005 nicht dabei sei.

Absage für Milram-Chef nicht überraschend

Auch seine Milram-Spitze dürfte über Zabels Entscheidung nicht besonders glücklich sein, da die Equipe in diesem Jahr den Fokus auf die nationalen Wettbewerbe richten wollte. "Das ist für uns nicht überraschend. Wir haben von Anfang an gewusst, dass er vielleicht die Deutschland-Tour nicht fährt", meinte van Gerwen.

Beim Prolog im österreichischen Skiort Kitzbühel werden wegen des unglücklichen Rennkalenders einige prominente Namen fehlen: Wie der zweifache Tour-de-France-Etappensieger Schumacher vom Gerolsteiner-Team und Zabel könnte auch Andreas Klöden die Reise nach Spanien der 10. Deutschland-Tour vorziehen.

Die Teilnahme von Klöden, der in der kommenden Woche seine Entscheidung bekanntgeben will, sei "unklar", sagte Achilles am Dienstag. "So eine Riesenkonkurrenz wie die Vuelta ist niemals gut, aber die Deutschland-Tour hat einen richtig guten Namen und einen eigenen Charakter", meinte van Gerwen weiter.

Voigt gilt als Anwärter auf den Gesamtsieg

Der Niederländer ist davon überzeugt, dass "viele gute Namen" im Tour-Starterfeld auftauchen werden. Neben dem Columbia-Profi Linus Gerdemann zählt der zweifache D-Tour-Champion Jens Voigt vom Team CSC-Saxo-Bank zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg am 6. September in Bremen.

Der Berliner räumt sich selbst allerdings wenig Chancen auf den Titel-Hattrick ein. "Ich würde mich sehr wundern, wenn ich bei der Deutschland-Tour vorne mitfahren könnte, auch wenn ich mich natürlich gerne irren würde", hatte der Olympia-Teilnehmer jüngst in Peking mit Blick auf sein Vorbereitungsprogramm erklärt.