Rücktrittsgedanken bei Herren-Trio

SID
Nicolas Kiefer
© Getty

Deutschlands erfolgreichstes Tennis-Trio des vergangenen Jahrzehnts spürt das Karriere-Ende näher rücken.

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Alle US-Open-Ergebnisse der Männer auf einen Blick

Thomas Haas offenbarte nach seinem hart erkämpften Zweitrunden-Einzug bei den US Open ebenso Rücktrittsgedanken wie Nicolas Kiefer, der wie zuvor sein Olympia-Partner Rainer Schüttler aufgab.

"Ich muss vielleicht noch kürzer treten. Mein Fernziel war 2012, aber ich glaube, das kann ich irgendwann mal knicken", sagte Kiefer, nachdem er beim Stand von 6:4, 1:6, 4:6, 1:4 gegen den Tschechen Ivo Minar wegen Hüft- und Knieproblemen den Platz verließ.

Sieben Deutsche ausgeschieden 

Die fünf deutschen Auftakt-Sieger, zu denen noch Anna-Lena Grönefeld, Sabine Lisicki, Philipp Kohlschreiber und Andreas Beck zählten, mussten am Mittwoch alle nicht antreten.

Zu den sieben Verlierern gehörten neben Kiefer und Schüttler Julia Görges sowie Mischa Zverev, Björn Phau, Denis Gremelmayr und Michael Berrer.

Haas entging diesem Schicksal gegen den Franzosen Richard Gasquet mit einer dreieinhalbstündigen Energie-Leistung, wie er sie gerade in New York schon oft gebracht hat.

"Ich bin einer, der gern vor großem Publikum spielt, vor allem, wenn man nachgedacht hat, aufzuhören", sagte Haas nach dem 6:7 (3:7), 6:4, 5:7, 7:5, 6:2.

"Ich spiele, solange die Schulter hält" 

Nach der dritten Schulteroperation habe er manchmal keine Lust mehr auf Reha-Maßnahmen gehabt, zudem stimmten die Ergebnisse des auf Platz 39 in der Welt abgerutschten Wahl-Amerikaners oft nicht mehr.

Doch der 30-Jährige betonte auch: "Ich liebe diesen Sport. Ich spiele, solange die Schulter hält." Physiotherapeut Klaus Eder, der auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft pflegt, ist aber vor dem Turnier eingeflogen, um Schmerzen an Ellenbogen und Arm zu behandeln, damit nun auch gegen den Luxemburger Gilles Muller ein Sieg gelingt.

Schüttler zahlt Preis für Olympia

Während Haas acht Jahre nach Einzel-Silber in Sydney betonte, sein Verzicht auf Olympia sei richtig gewesen, bezahlte der 31 Jahre alte Kiefer womöglich ebenso wie der ein Jahr ältere Wimbledon-Halbfinalist Schüttler den Preis für die vergangenen Wochen.

"Ich bin müde und k.o. und merke den ganzen Körper", bekannte Kiefer, der im Juli noch bis ins Finale des Masters-Turniers von Toronto vorgestoßen war und eine weitere Medaille mit Schüttler frühzeitig verpasste.

Trotz der schmerzenden Hüfte sei es das größte Ziel gewesen, in Peking dabei zu sein. "Ich wusste, dass es schwere Wochen werden. Ich habe wenig trainiert und versucht, so zu neuen Kräften zu kommen. Aber mit 50 Prozent ist es schwer, in ein Grand-Slam-Turnier zu gehen. Das ist absolut enttäuschend - wer weiß, wie oft man noch herkommt", sagte Kiefer nach dem Aus.

Lisicki und Grönefeld weiter

Noch oft dabei sein will Sabine Lisicki. Das US-Open-Debüt der 18-Jährigen gelang mit 6:3, 6:4 über die Spanierin Maria Jose Martinez Sanchez.

"In Australien war alles noch groß und neu. Durch Paris und Wimbledon bin ich das jetzt schon gewohnt. Ich mag das", sagte die Berlinerin, die in diesem Jahr noch unter die Top 50 der Welt will. Helfen würde der Nummer 73 ein Sieg über Alona Bondarenko (Ukraine).

Die zurückgekehrte Anna-Lena Grönefeld ist nach dem tollen Erfolg über Daniela Hantuchova nun Favoritin gegen die an Nummer 178 der Weltrangliste geführte Australierin Jessica Moore. Dagegen scheiterte Julia Görges mit 6:7 (0:7), 4:6 an der Französin Severine Bremond.

Der von Rafael Nadal als Nummer 1 der Welt abgelöste Schweizer Titelverteidiger Roger Federer startete mit 6:3, 6:0, 6:3 gegen den Argentinier Maximo Gonzalez. Auch die Williams-Schwestern, wie Federer mit Olympia-Gold im Doppel dekoriert, gewannen zum Auftakt.

Die Ergebnisse der Frauen