Marianne Buggenhagen macht Schluss

SID
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© DPA

Nach Peking ist definitiv Schluss: Für Deutschlands bekannteste Behindertensportlerin werden die Paralympics in Peking zum letzten sportlichen Auftritt ihrer Karriere.

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Bei der Verabschiedung der Berliner und Brandenburger Athleten bekräftigte die 55 Jahre alte Rollstuhl-Sportlerin ihren Entschluss, nach den Behinderten-Spielen in China ihre erfolgreiche leistungssportliche Laufbahn zu beenden.

Bei ihrer fünften Paralympics-Teilnahme wird Buggenhagen im Kugelstoßen, wo sie den Weltrekord hält, Diskus- und Speerwerfen antreten. "Das will ich so erfolgreich tun, wie meine bisherige Karriere verlaufen ist. Dafür habe ich hart trainiert und noch einmal alles gegeben. Ich bin hochmotiviert, erklärte sie.

Bereits achtmal Gold

Die in Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) geborene Buggenhagen ist seit Mitte der 70er Jahre querschnittsgelähmt. Erst nach der politischen Wende in Deutschland konnte sie an großen internationalen Meisterschaften teilnehmen. Bei ihren bisherigen vier Paralympics-Teilnahmen gewann Buggenhagen schon achtmal Gold. Dazu kommen ein Vielzahl von WM- und EM-Titeln, mehr als 120 nationale Titel sowie diverse weitere Ehrungen und Auszeichnungen.

Bereits 1994 war die Athletin vom SC Berlin vor Franziska van Almsick und Steffi Graf zu Deutschlands "Sportlerin des Jahres" gewählt worden, das gelang noch keinem anderen Behindertensportler. Auf die Spiele vom 6. bis 17. September in Peking freut sie sich: "Ich werde sie in jeder Hinsicht genießen."

Fahnenträgerin höchstens nachher

Ihre Konzentration gelte dabei voll und ganz der sportlichen Leistung, betonte Buggenhagen. Statements zur politischen Situation in China werde sie nicht abgeben: "Die kritisierten Umstände bestehen ja zum Teil seit langem. Und die Politik hatte jede Menge Zeit, an ihrer Lösung oder Veränderung zu arbeiten. Das hat sie nicht getan. Es ist nicht Sache der Sportler, dass jetzt stellvertretend zu übernehmen."

Buggenhagen steht bei der Eröffnung der Paralympics auch nicht als deutsche Fahnenträgerin zur Verfügung. "Ich bin eine der ersten, die im Wettkampf gefordert ist. Da erledigt sich dieser Gedanke von selbst. Hinterher trage ich die Fahne gerne überall hin und bei der Abschluss-Zeremonie auch gerne wieder raus - aber erst dann", sagte Marianne Buggenhagen.