Michaels-Beerbaum patzt

SID
Pferdesport, Bost
© DPA

Aachen - Auch Meredith Michaels-Beerbaum ist nicht unfehlbar. Die Seriensiegerin der vergangenen Wochen patzte im Preis von Europa mit Checkmate und musste dem französischen Springreiter Roger-Yves Bost zum Sieg gratulieren.

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Die Europameisterin sammelte im zweitwichtigsten Einzelspringen des CHIO in Aachen im Stechen zwölf Strafpunkte und landete nur auf Rang 13. In der Dressur erlebte auch Senkrechtstarter Matthias Alexander Rath (Kronberg) einen Einbruch.

Trotz der enttäuschenden Leistung des Newcomers liegt das deutsche Dressur-Team aber vor der zweiten Hälfte des Feldes am Donnerstag auf Rang eins.

Bost holt den Sieg

Checkmate war wieder einmal kaum zu bremsen. Der schnelle Wallach, der Michaels-Beerbaum am Vortag zum Sieg getragen hatte, stürmte durch den Parcours, verweigerte aber plötzlich und ließ anschließend noch zweimal die Stangen purzeln.

"Das kann mal passieren", kommentierte Bundestrainer Kurt Gravemeier. "Wenn man alles auf eine Karte setzt, ist das schnell passiert", erklärte er.

"Ich hab auch gedacht, dass Meredith wieder gewinnt", sagte Bost (im BIld). Doch der Teamweltmeister von 1990 wurde selber wieder Erster, wie schon im Eröffnungsspringen am Vortag. Im Sattel von Ideal de la Loge siegte er in 47,63 Sekunden klar vor der US-Reiterin Laura Kraut mit Miss Independent (48,48).

Hinter Steve Guerdat (Schweiz) mit Tresor (48,54) kam der Schleswig-Holsteiner Thomas Voss mit Leonardo (49,86) als bester deutscher Starter auf Rang vier.

Dämpfer für Rath

Weniger erfreulich war der Nachmittag auch für Ludger Beerbaum und Marco Kutscher. Mit jeweils acht Strafpunkten schieden die beiden Reiter aus Riesenbeck aus. "Coupe de Coeur ist skeptisch", sagte Beerbaum über seinen Hengst, der sich durch das Geschehen am Rande ablenken ließ.

"Das ist ärgerlich, aber nicht dramatisch", meinte der Bundestrainer. Am Donnerstag beim Nationenpreis reitet Beerbaum mit All Inclusive, Kutscher mit Montender. Das Team komplettieren Michaels-Beerbaum mit Shutterfly und Christian Ahlmann (Marl) mit Cöster.

Im Dressurviereck musste Rath einen schweren Dämpfer hinnehmen. Der 23 Jahre alte Shootingstar, der vor vier Wochen überraschend die deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, kam im Grand Prix nach mehreren Fehlern beim Ritt mit Sterntaler nur auf 66,750 Prozent.

"Da waren nicht zu übersehende Haken", kommentierte Bundestrainer Holger Schmezer.

Zu viele Fehler 

"Die Höhepunkte waren nicht ausreichend, um die Fehler wieder auszugleichen." Besser machte es Heike Kemmer (Winsen/Aller), die mit Bonaparte (72,250) auf Rang eins der Einzelwertung liegt.

Am Donnerstag reiten Nadine Capellmann (Würselen) mit Elvis und Isabell Werth (Rheinberg) Satchmo für das deutsche Team.

Sterntaler zeigte sich nach starkem Beginn mehrfach widerspenstig, vor allem zum Ende der Prüfung. Zugleich muss der Shootingstar nun um das fast schon sicher geglaubte Olympia-Ticket bangen. "Nach dieser Runde wird es natürlich schwer", sagte Rath: "Aber es bricht jetzt keine Welt zusammen."