Kohli verpasst Halbfinale

SID
Tennis, ATP, Stuttgart, Philipp Kohlschreiber, Michael Berrer
© Getty

Stuttgart - Schwarzer Freitag für das deutsche Herrentennis: Philipp Kohlschreiber und Lokalmatador Michael Berrer sind beim ATP-Turnier auf dem Stuttgarter Weissenhof als letzte von sechs Deutschen im Viertelfinale ausgeschieden.

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Kohlschreiber unterlag bei dem mit 568.000 Euro dotierten Sandplatzturnier nach zwei Regenpausen dem jungen Argentinier Juan Martin del Potro 6:7 (3:7), 4:6. "Er hat seine Aufschlagsspiele souverän durchgezogen und die einzige Breakchance genutzt", sagte der Augsburger. Berrer scheiterte an del Potros Landsmann Agustin Calleri klar mit 4:6, 2:6. "Es gibt keine Ausreden", räumte der trotz der Niederlage gut gelaunte Stuttgarter ein. "Da war nichts drin. Er war einfach besser."

Im Halbfinale um den MercedesCup stehen damit drei argentinische Sandplatzspezialisten, Favorit auf den Turniersieg bleibt aber Richard Gasquet. Der Franzose trifft auf Calleri. Del Potro muss gegen seinen Landsmann Eduardo Schwank spielen. Der 22 Jahre alte Südamerikaner setzte sich gegen den als Lucky Looser ins Hauptfeld gerückten Tschechen Jan Hernych 6:0, 4:6, 6:3 durch.

Kohli schwächelt

Der an Nummer vier gesetzte Kohlschreiber war bis zum Tiebreak im ersten Satz ein gleichwertiger Kontrahent des argentinischen Power-Pakets. Dann schwächelte der 24 Jahre alte Augsburger aber beim Aufschlag.

Nach einem Break des Argentiniers zum 2:4 im zweiten Durchgang war das Match entschieden. Kohlschreiber hatte danach nichts mehr entgegenzusetzen: "Es war schwer, danach nochmals zurückzukommen." Nach 2:11 Stunden verwandelte del Potro den ersten Matchball zum 6:3.

Ungleicher Kräftevergleich

Bis zum 4:4 im ersten Durchgang konnte Berrer mithalten. Als ihm der südamerikanische Sandplatzspezialist dann den Aufschlag abnahm, war der Widerstand des Weltranglisten-104. auf dem Weissenhof gebrochen. Der 52 Plätze besser postierte Calleri zog im zweiten Satz dank zweier weiterer Breaks auf 4:0 davon und ließ dabei seine Klasse auf roter Asche aufblitzen.

Beim Stand von 1:5 konnte das 1,93 Meter große schwäbische Kraftpaket den ersten Matchball noch abwehren und auf 2:5 verkürzen. Dann machte der Argentinier jedoch alles klar und beendete den ungleichen Kräftevergleich nach 65 Minuten. "Calleri hat mir gezeigt, wie man spielen kann. Ich hab' was gelernt", anerkannte Berrer den Klassenunterschied.

Gasquet ist Favorit

Gasquet hatte als Erster das Halbfinale erreicht. Der Franzose, der nach der verletzungsbedingten Absage des Wimbledonsiegers und Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal Turnierfavorit ist, bezwang den Spanier Albert Montanes 6:3, 7:6 (7:5). "Ich versuche, ins Endspiel einzuziehen", sagte der Weltranglisten-15. "Es ist kein Druck für mich, Favorit zu sein."

Der 22-Jährige konnte den Vergleich trotz eines 3:5-Rückstands im zweiten Satz mit dem ersten Matchball im Tiebreak beenden. Sekunden später verwandelte ein spektakulärer Wolkenbruch den Center Court erstmals an diesem Freitag in eine Seenlandschaft. Rechtzeitig vor Berrers Spiel schien jedoch wieder die Sonne.

Schüttlers Traum

Indes hofft Wimbledon-Halbfinalist Rainer Schüttler noch auf eine Nominierung für Peking. "Eine dritte Olympia-Teilnahme wäre ein absoluter Traum", sagte der Tennis-Profi aus Korbach bei einem Besuch auf dem Weissenhof.

"Erneut mit "Kiwi" im Doppel zu spielen, wäre ein Traum." Schüttler hatte vor vier Jahren mit Nicolas Kiefer (Hannover) bei den Olympischen Spielen in Athen die Silbermedaille gewonnen. "Notfalls schwimme oder laufe ich nach Peking", versicherte er.