Kiefer wieder unter Top 20

SID
Kiefer, Toronto
© Getty

Cincinnati - Am Tag nach seinem ersten Masters- Finale gönnte Nicolas Kiefer dem müden Körper endlich eine Erholungspause.

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"Die Woche hat sehr sehr viel Kraft gekostet. Ich merk's am Körper, ich merk's an den Füßen und an den Blasen", sagte der 31-Jährige aus Hannover nach seiner 3:6, 2:6-Endspiel-Niederlage gegen den Spanier Rafael Nadal.

Als Lohn für die erfolgreiche Woche in Kanada mit Siegen gegen die Top-Ten-Spieler Nikolai Dawidenko (Russland) und James Blake (USA) durfte Kiefer auf dem Flug zum nächsten Turnier in Cincinnati die neue Weltrangliste betrachten: Erstmals seit fast zwei Jahren steht der Olympia-Teilnehmer unter den Top 20.

"Woche war Riesen-Erfolg"

In dem von der Spielerorganisation ATP veröffentlichten Ranking wird er wenige Tage vor Beginn der Sommerspiele in Peking als bester Deutscher auf Position 19 geführt. Besser platziert war Kiefer zuletzt am 31. Juli 2006 als 18.

Es folgte eine quälende Leidenszeit mit 373 Tagen Verletzungspause - Ende Juli 2007 wurde Kiefer auf Platz 255 geführt.

"Diese Woche war ein Riesen-Erfolg für mich", sagte Kiefer. Nach den Siegen gegen Mardy Fish (USA), Michail Juschni (Russland), Dawidenko und Blake hatte er im Halbfinale Federer-Bezwinger Gilles Simon in einem dreistündigen Fight in die Knie gezwungen.

Den Franzosen trifft der deutsche Davis-Cup-Profi schon in der ersten Runde der ebenfalls zur Masters-Serie zählenden Veranstaltung in Cincinnati wieder. "Das kann ja heiter werden", meinte Kiefer.

Kiwi will Medaille

Die Anfang des Monats in Gstaad erlittene Fußverletzung plagt den 31-Jährigen zwar noch immer. Für Olympia hat sich der Doppel-Silbermedaillen-Gewinner von Athen 2004 dennoch viel vorgenommen.

"Ich habe zuletzt immer gesagt, dass das olympische Motto von wegen 'dabei sein ist alles' zwar nett ist, mir aber nicht reicht. Wenn ich dort antrete, dann mit dem Ziel eines Medaillengewinns", erklärte Kiefer, der "viel Selbstvertrauen sammeln konnte für Peking".

Nadal einfach zu stark

Für den ganz großen Coup und den ersten Titel auf der ATP-Tour seit Hongkong vor fast acht Jahren reichte es gegen den French-Open- und Wimbledon-Champion Nadal aber nicht mehr. Dafür spielt der Linkshänder aus Mallorca derzeit einfach zu stark und zu konstant.

"Er hat unglaubliches Tennis gespielt. So wird er sehr bald die Nummer eins werden", sagte Kiefer. Sollte Nadal in Cincinnati seinen 13. Masters-Titel gewinnen und der wankende Schweizer Roger Federer vor dem Halbfinale scheitern, wäre der Wachwechsel im Herren-Tennis vollzogen.

Seit Februar 2004 führt Federer die Hackordnung an. "Jeder Spieler wäre gerne die Nummer eins, ich auch", sagte Nadal dazu nur.