Kiefer zieht ins Viertelfinale

SID
Nicolas Kiefer
© Getty

Toronto - Nicolas Kiefer hat sich von Schlafmangel und Verletzungssorgen nicht aus dem Tritt bringen lassen und überraschend das Viertelfinale beim Masters-Series-Turnier in Toronto erreicht.

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"Das ist wie beim Schach. Da wird so lange gespielt, bis einer schachmatt gesetzt ist. Das ist mir heute gelungen", sagte der 31 Jahre alte Tennisprofi aus Hannover nach seinem 4:6, 6:4, 6:4-Erfolg gegen den Weltranglisten-Vierten Nikolai Dawidenko. Der Russe hatte zuvor den Hamburger Thomas Haas aus dem mit 2,6 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Turnier geworfen.

Im Kampf um den Einzug ins Halbfinale musste sich Olympia- Teilnehmer Kiefer mit dem Amerikaner James Blake auseinandersetzen, gegen den er in drei Vergleichen noch nie gewinnen konnte.

Mehrstündige Regenpause 

Auch French-Open- und Wimbledon-Sieger Rafael Nadal aus Spanien und der Ranglisten-Dritte Novak Djokovic aus Serbien erreichten die Runde der letzten Acht. Nadal setzte sich gegen den Russen Igor Andrejew durch, Australian-Open-Champion Djokovic gegen Robin Söderling aus Schweden.

Am Tag vor seinem Coup gegen Dawidenko hatte Kiefer wegen einer mehrstündigen Regenpause bis nach Mitternacht auf dem Court gestanden, ehe sein hart erkämpfter 7:6 (8:6), 7:5-Erfolg über den Russen Michail Juschni feststand.

"Ich habe erst um drei Uhr morgens das Licht ausgemacht, um neun Uhr hat der Wecker geklingelt", berichtete der deutsche Davis-Cup-Profi. "Das ist schon eine enorme Belastung für den Körper und sicherlich nicht förderlich."

"Viel Selbstvertrauen" 

Denn zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking macht Kiefer noch immer seine Fußverletzung zu schaffen, weshalb er im kanadischen Toronto auch eine Absage für das Masters-Turnier in der kommenden Woche in Cincinnati in Erwägung zog.

"Danach hätte ich zwar eine Woche Pause, aber ich muss mal schauen, ob ich in Cincinnati spielen werde", sagte die Nummer 37 der Weltrangliste.

Trotz seiner Blessur scheint Kiefer aber im Gegensatz zu seinem Doppelpartner Philipp Kohlschreiber (Augsburg), der in Toronto in der ersten Runde an dem russischen Qualifikanten Alexander Kudrjatsew gescheitert war, rechtzeitig zu Olympia in vielversprechender Verfassung.

"Ich habe drei sehr gute Leute geschlagen und vom Spielerischen her viel Selbstvertrauen aufgebaut", meinte Kiefer.