Haas-Kontrahent gibt auf - Kohlschreiber weiter

SID
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© DPA

Cincinnati - Thomas Haas feierte einen schnellen Aufgabesieg und richtete sich auf ein Duell gegen Rafael Nadal ein, Philipp Kohlschreiber ließ sich vom Überraschungsgegner nicht aus dem Konzept bringen.

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Ein deutsches Tennis-Duo steht nach unerwartet leichten Erfolgen im Achtelfinale beim Masters-Turnier in Cincinnati. Haas war nach nur 26 Minuten Sieger gegen French-Open- Halbfinalist Gael Monfils. Der Franzose konnte bei einer 5:1-Führung des Hamburgers wegen Übelkeit nicht mehr weiterspielen, zeigte auf seinen Bauch und verlangte noch auf dem Platz nach einem Arzt.

Kohlschreiber zog mit 6:2, 6:2 gegen den Südkoreaner Jun Woong-Sun bereits in die Runde der letzten 16 ein. Eigentlich sollte er gegen Andy Roddick antreten, doch der US- Amerikaner verkündete nach dem Einschlagen über Mikrofon seinen längst feststehenden Verzicht wegen eines steifen Halses und einer Schulterblessur.

Danach sprang der in der Qualifikation gescheiterte Jun als sogenannter Lucky Loser ein. Der 252. der Weltrangliste konnte aber nichts gegen Kohlschreiber ausrichten, der an diesem Donnerstag auf den Schweden Robin Söderling trifft.

Alle Ergebnisse aus Cincinnati

Kohlschreiber von Roddick-Absage überrascht 

Nicolas Kiefer hatte wegen seiner Fußverletzung kurzfristig auf seine Erstrunden-Partie gegen den Franzosen Gilles Simon verzichtet. Kiefer will sich daheim in Hannover für die Olympischen Spiele fit machen lassen.

Kohlschreiber sammelt derweil noch Spielpraxis für Peking. Der freche Bayer war auf Roddicks Absage nicht vorbereitet. "Ich dachte, wenn einer auf den Platz geht und sich mit mir einschlägt, spielt er auch gegen mich. Ich wurde eines Besseren belehrt", sagte Kohlschreiber, ging mit der neuen Situation aber gut um: "Ich habe ausgeblendet, wer drüben steht. Für mich war es nur eine andere Figur. Ich war genauso topmotiviert und habe echt gut gespielt."

Kohlschreiber ist in Peking auch für das Doppel mit Kiefer vorgesehen, falls Rainer Schüttler trotz seiner Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) keinen Startplatz mehr vom Tennis-Weltverband (ITF) erhalten sollte. So wie es aussehe, werde er mit Kohlschreiber spielen, sagte Kiefer, der 2004 in Athen mit Schüttler Silber geholt hatte.

Federer im Glück

Der Weltranglisten-Erste Roger Federer aus der Schweiz vermied nur um Haaresbreite die zweite Auftaktniederlage in Folge und erreichte mit 6:7 (2:7), 7:6 (7:5), 6:0 gegen Mardy Fish aus den USA das Achtelfinale. Fish schlug bei einer 6:5-Führung im zweiten Satz zum Matchgewinn auf, kassierte aber ein Break.

Federer droht der Verlust der Spitzenposition an Rafael Nadal, sollte er vor dem Halbfinale ausscheiden und Nadal das Turnier gewinnen. "Er hat es noch nicht geschafft. Ich bin noch da und kämpfe", sagte Federer und witzelte: "Ich freue mich über meine Siegesserie."