Kaymer in Top-20 - Zauberer Woods führt

Von Florian Regelmann
Golf, Kaymer
© Getty

München - Sechs Löcher musste Tiger Woods in seiner dritten Runde bei der US Open in Torrey Pines noch absolvieren. Fünf Schläge lag er zu diesem Zeitpunkt hinter der Spitze.

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Was sich dann in den nächsten eineinhalb Stunden abspielte, war nicht mehr von dieser Welt.

Zuerst lochte Woods, der wegen seines lädierten Knies fast nach jedem langen Schlag vor Schmerzen zusammenbrach einen Monster-Eagle-Putt aus knapp 25 Metern an der 13. Highlight Nummer eins.

Die Finalrunde ab 21 Uhr im Internet TV 

Woods vor Westwood 

Dann kam ein Chip an der 17, den er eigentlich viel zu hart traf, der aber einmal auf dem Grün aufkam und dann zum Birdie ins Loch schoss. Woods musste selber lachen. Highlight Nummer zwei.

Und dann beendete der 32-Jährige eine der aufregendsten Runden in der Major-Geschichte, in dem er an der 18 den nächsten Eagle-Putt versenkte. Gute zehn Meter mit ordentlichem Break von links nach rechts. Kein Problem. Highlight Nummer drei.

Woods' Traumschläge in SPOX.TV!  

Woods brachte auf einem Bein eine 70 ins Clubhaus und geht damit bei einem Gesamtscore von drei unter Par mit einem Schlag Vorsprung auf den Engländer Lee Westwood (70) in die Finalrunde.

Kaymer leicht verbessert 

"Was Tiger da macht, ist ja alles nicht mehr wahr. Unfassbar", meinte Rocco Mediate, der nach einer 72 bei eins unter Par auf dem dritten Rang liegt. Den vierten Platz teilen sich vor der Schlussrunde D.J. Trahan (73) und Geoff Ogilgy (72) bei eins über Par.

Im Schatten des Titelkampfs hat sich Martin Kaymer bei seinem zweiten Major weiter verbessert und eine absolute Top-Platzierung ins Visier genommen.

Kaymer notierte eine 73 und liegt bei insgesamt fünf über Par unter anderem gleichauf mit Stuart Appleby auf dem geteilten 19. Rang. Der Australier, der zur Halbzeit in Front lag, fiel durch eine schwache 79 weit zurück.

Der Stand nach Tag 3 

Wie schon an Tag 2 erwischte Kaymer mit Bogeys an der 1 und 2 einen denkbar schlechten Start. Wieder fing er sich schnell und spielte den Rest der Runde in Par. Birdies auf der 13 und 18 standen Bogeys auf der 14 und 17 gegenüber.

Top-10 in Reichweite 

Ganz zufrieden war Kaymer mit seiner Runde nicht: "Es geht. Läge ich einen Schlag besser, dann wäre ich zufrieden. An der 16 hätte ich eigentlich noch die Chance gehabt, mir einen Schlag zurückzuholen, und an der 17 hätte ich im Grunde das Par spielen können."

Mit einer guten Leistung am letzten Tag könnte sich der 23-Jährige dennoch in die Top-10 schieben.

Die besten Bilder der US Open 

Eine gute Platzierung würde Westwood nicht reichen. Der 35-jährige Ryder-Cup-Star hat 19 Siege auf der European Tour auf seinem Konto, aber bei Majors war von ihm zuletzt wenig zu sehen. Nun könnte er der erste europäische US-Open-Sieger werden seit Tony Jacklin 1970.

Sein Problem: Wenn Woods bei einem Major nach drei Tagen geführt hat, hat er immer gewonnen. 13 Mal war das bislang der Fall. Weltweit steht Woods' Quote bei 50/56. 

Westwoods Erinnerung an Deutschland

Positiv für Westwood: Er gehört zu den wenigen Spielern, die es einmal geschafft haben, Woods zu besiegen. Vor acht Jahren bei der Deutsche Bank-SAP Open in Deutschland.

"Es ist bedeutet mir schon etwas. Ich weiß, dass ich es packen kann. Damals habe ich am Sonntag eine 64 gespielt. Hoffentlich gelingt mir das jetzt wieder", meinte Westwood mit einem Lächeln.

Er weiß genau, dass man bei einer US Open keine 64 spielt, schon gar nicht in der Finalrunde.

Und tief im Innern weiß er wohl auch, dass man Tiger Woods nicht schlägt, wenn er mal vorne ist...

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