Nur der Shaker hält die Fahne hoch

SID
haas-murray-514
© Getty

London - Thomas Haas und Nicolas Kiefer haben in Wimbledon das Achtelfinale verpasst. Während Rainer Schüttler seine sportliche Wiedergeburt mit dem Einzug in die Runde der letzten 16 feierte, musste sich Kiefer wie vor zwei Monaten im Davis Cup Rafael Nadal geschlagen geben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Kiefer verlor gegen den Spanier glatt mit 6:7 (3:7), 2:6, 3:6. Der Hamburger Haas (im Bild) unterlag dem jugendlichen Elan von Lokalmatador Andy Murray und schied durch ein 4:6, 7:6 (7:4), 3:6, 2:6 aus.

Gut lachen hatte am Samstag in London nur der 32-jährige Schüttler, der mit der Ruhe des Alters den Spanier Guillermo Garcia Lopez mit 6:2, 6:3, 6:4 bezwang und nun am Montag auf seinen serbischen Freund Janko Tipsarevic trifft.

"Für mich ist das alles keine Überraschung", sagte Schüttler. "Seit September spiele ich schon wieder sehr viel besser und ich wusste: Es geht noch."

Haas verneigt sich vor Murray

Bei Thomas Haas ging auf dem Center Court nicht viel. Zwar konnte der Hamburger seinen Fehlstart im Tiebreak des zweiten Satzes korrigieren, doch letztlich war das gegen den von 15.000 Zuschauern angefeuerten Lokalmatadoren zu wenig.

"Im dritten Satz hatte ich die Chance zum Break", ärgerte sich der 30-Jährige. Zu allem Überfluss gab er danach prompt seinen Aufschlag ab und gestand selbstkritisch: "Da hat er plötzlich unglaublich gute Bälle geschlagen und verdient gewonnen."

Auch die Blicke auf die Tribüne zu Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen nutzen Haas nichts. Die stille Anweisung, aggressiv zu spielen und nach vorne zu kommen, fruchtete nur selten.

Auch deshalb, weil er zu zaghaft ans Netz vorrückte und dem 21-jährigen Murray so immer wieder die Gelegenheit bot, cross oder die Linie entlang zu passieren. "Aber trotzdem war es ein Schritt nach vorne. Ich hoffe, die Schulter hält und ich kann bis zum Jahresende durchspielen."

Nadal nutzt Kiefers Durchhänger eiskalt

Auch Nicolas Kiefer konnte seine wenigen Chancen gegen Nadal nicht nutzen. Zwar hielt er den ersten Satz ausgeglichen. Doch als es darauf ankam, streikten die Nerven.

Das Match auf dem Center Court erinnerte fatal an die Partie beim Davis-Cup-Viertelfinale, als Kiefer im ersten Durchgang dicht vor der Überraschung stand, dann aber rapide nachließ. Auch diesmal folgte der Durchhänger im zweiten Satz und das Match nahm den befürchtet negativen Verlauf.

Nadal trifft nun auf Radek Stepanek oder Michail Jouschni aus Russland. Murray bekommt es mit dem an acht gesetzten Richard Gasquet aus Frankreich zu tun.

Der Knaller des Achtelfinals ist aber das Duell der Wimbledonsieger zwischen dem fünfmaligen Champion Roger Federer aus der Schweiz und dem Australier Lleyton Hewitt, der bei den All England Championships 2002 triumphierte.

Venus Williams locker weiter

Einen Pflichtsieg feierte Titelverteidigerin Venus Williams.

Die Amerikanerin, die nach dem Aus der Russin Maria Scharapowa und Ana Ivanovic aus Serbien zu den heißen Kandidatinnen auf das Finale am kommenden Samstag zählt, bezwang Maria Jose Martinez-Sanchez mit 6:1, 7:5.

Im Achtelfinale bekommt es die viermalige Wimbledonsiegerin am Montag mit der Russin Alisa Kleibanowa zu tun. Ausgeschieden ist dagegen French-Open-Finalistin Dinara Safina aus Russland.

Artikel und Videos zum Thema