FIG räumt weiter auf

SID

Lausanne - Der Welt-Turnverband FIG räumt nach den zahlreichen Kampfrichter-Skandalen in der Rhythmischen Sportgymnastik weiter auf.

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Fünf Wochen nach der achtjährigen Sperre für die ukrainische Gymnastik-Ikone Irina Derjugina sprach die Präsidial-Kommission der FIG auch gegen die russische Teamleiterin Irina Winer Sanktionen aus, begnügte sich jedoch mit einer Verwarnung.

Seit langer Zeit gibt es von vielen Verbänden heftige Kritik über fragwürdige Kampfrichter-Entscheidungen, die die Gymnastinnen der dominierenden Nationen Russland und Ukraine begünstigen.

Derjugina hatte sich vehement gegen diese Kritik gewehrt und dabei auch öffentlich die FIG und deren Präsidenten Bruno Grandi (Italien) angegriffen.

Imageschaden für den Sport

Auch Winer, wie Derjugina bisher einflussreiches Mitglied der Technischen Kommission Gymnastik der FIG, hatte nach den Weltmeisterschaften 2007 in Patras, öffentlich den Weltverband diffamiert. Aus Sicht der FIG wurde damit das Image der Sportart beschädigt und dem Ansehen der Kampfrichter Schaden zugefügt.

Bei einer Anhörung vor der Diszplinar-Kommission am Sitz der FIG in Lausanne erklärte Winer, die 2004 in Athen Alina Kabajewa und Irina Tschaschtschina zu olympischen Gold und Silber führte, ihre Äußerungen seien fehlinterpretiert worden und entschuldigte sich.

Daraufhin begnügte sich die FIG mit der untersten Stufe einer Sanktionsmöglichkeiten. Winer verpflichtete sich im Gegenzug, dass sie künftig nicht mehr für das Technische Komitee der FIG kandidiert.

FIG verschweigt Details

Einzelheiten über die Sanktion wollte die FIG wie schon im Fall Derjugina nicht mitteilen. Die Ukrainerin, 1977 und 1979 Mehrkampf- Weltmeisterin, war am 21. April von der FIG von ihrer Funktion als Mitglied des Technischen Komitees bis 2016 entbunden worden.

Auch war der berühmten Ukrainerin die internationale Kampfrichter-Qualifikation bis Ende 2016 entzogen worden. Dagegen legte Derjugina Berufung ein. Das FIG-Berufungs-Tribunal wird den Fall nun in Kürze behandeln.