Vier Jahresweltbestleistungen bei ISTAF in Berlin

SID

Berlin - 31 Jahre nach dem ersten Zwei-Meter-Sprung von Rosemarie Ackermann hat Ariane Friedrich erneut diese magische Marke geknackt und Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Peking geweckt.

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Die Frankfurterin hatte diese Höhe auch schon in der Halle gemeistert und belegte hinter Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien/2,03) als beste Deutsche beim 67. ISTAF-Meeting im Berliner Olympiastadion Rang zwei.

"Zwei Meter - das ist immer was Besonderes, das ist schon eine Bombe", sagte Friedrich, die eine der größten deutschen Medaillenhoffnungen für die Leichtathletik-WM 2009 in Berlin ist.

Jelimo mit Afrika-Rekord

Vier Jahresweltbestleistungen ragten bei der Auftaktstation der Golden-League-Serie vor 67.167 Zuschauern heraus. Dabei sorgte Pamela Jelimo (Kenia) bei ihrem imponieren 800-Meter-Lauf mit dem Junioren-Weltrekord von 1:54,99 Minuten für einen Afrikarekord (bisher Maria Mutola/Mosambik/1:55,19) und die sechstbeste jemals gelaufene Zeit.

Seit elf Jahren war keine Läuferin mehr schneller. Für einen weiteren Bestwert sorgte Augustine Kiprono Choge (Kenia) zuvor über 1500 Meter in 3:31,57 Minuten.

Der WM-Zweite LaShawn Merritt (USA) steigerte über 400 Meter in 44,03 Sekunden seine eigene Saisonbestmarke und bezwang den sieggewohnten Weltmeister und Olympiasieger Jeremy Wariner (USA/44,07). Zum Abschluss verbesserte Abreham Cherkos (Äthiopien) den 5000-Meter-Saisonbestwert auf 12:50,55 Minuten.

Eine Million Dollar Preisgeld

Rund zehn Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking war das Internationale Stadionfest die erste von sechs Stationen der Golden League, bei der es um einen Jackpot von einer Million Dollar (635.000 Euro) geht.

Die Berlin-Sieger in zehn ausgewählten Disziplinen, unter ihren in Blanka Vlasic und Speerwerfer Tero Pitkämäki (Finnland/85,20 Meter) nur zwei Weltmeister von Osaka, müssen nun auch noch die restlichen Meetings in Oslo, Rom, Paris, Zürich und Brüssel gewinnen, um einen Anteil zu erhalten. 

Neben Wariner kassierten mit Weitsprung-Wunder Irving Saladino (Panama) als Siebter und Janeth Jepkosgei (Kenia/Dritter über 800 Meter) weitere Weltmeister bittere Niederlagen.  

Harting mit persönlicher Bestleistung

Zum Auftakt hatte Lokalmatador Robert Harting im Diskuswerfen mit der persönlichen Bestleistung von 67,70 m den dritten Rang belegt. Der WM-Zweite, der sich im zweiten Durchgang um sieben Zentimeter steigerte, musste dem mit Asienrekord siegenden Iraner Ehsan Hadadi und Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen) den Vortritt lassen, die auf jeweils 69,12 m kamen.

"Das war geil, dagegen war Osaka ein Dorfsportfest. Ich hätte gerne über 68 m geworfen", sagte der Berliner. Weltmeister Gerd Kanter (Estland/66,57) wurde Vierter. Über 800 m musste sich Osaka-Titelträger Alfred Kirwa Yego (Kenia/1:44,99) mit Rang drei begnügen, mit dem Landesrekord von 1:44,53 Minuten verbesserte sich Abraham Chepkirwok (Uganda) auf Rang drei der Weltjahresbestenliste.     

Deutsche ohne Spitzenplatzierungen 

Die anderen deutschen Athleten hielten sich trotz einiger Saisonbestwerte mit Spitzenplatzierungen vornehm zurück. "Verkackt ist verkackt. Eigentlich habe ich ein Niveau von 5,80 m, kann es aber im Moment nicht abrufen", ärgerte sich Stabhochspringer Tim Lobinger (München) nach seinem "Salto Nullo" über die Anfangshöhe von 5,40 m.

Beim WM-Dritten Danny Ecker (Leverkusen) brach im zweiten Versuch über 5,70 m der Stab. "Meine erste Reaktion war, ich habe keine Lust mehr. Das ist mir schon seit zehn Jahren nicht mehr passiert", sagte der Leverkusener.

Nach diesem Missgeschick meisterte er aber die Olympia-Norm bedeutende Höhe noch und wurde Vierter. Carsten Schlangen (Berlin) knackte als Zehnter in 3:34,99 Minuten über 1500 m die Peking-Norm. Das gelang auch Hürdensprinterin Carolin Nytra (Bremen) als Sechste in 12,92 Sek.