Kinzl vor Gesamt-Sieg

SID

Kiel - Die Surferin Romy Kinzl steht vor ihrem ersten Sieg bei der Kieler Woche und hat die Reise zu den Olympischen Spielen noch nicht abgeschrieben.

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Mit zwei Tagessiegen düpierte die Berlinerin die Konkurrenz auf dem Olympia-Brett RS:X und führt vor dem abschließenden Finalrennen der besten Zehn.

"Das war kein Selbstgänger, die Bedingungen waren sehr schwierig", sagte die 29-Jährige, "zudem kamen die Schiffe von der Windjammerparade zurück und haben sich mit uns total gemischt".

Polnischer Segler verletzt

Wegen starker Winde um die Stärke fünf brach die Rennleitung nach zwei Wettfahrten ab. In der 470er-Konkurrenz gab es sogar einen Verletzten, dem ein Großbaum gegen den Kopf schlug. Der polnische Segler wurde ins Krankenhaus gebracht.

Kinzl hat nur 50 Prozent der Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für das Peking-Ticket erfüllt und hofft auf ihre letzte Möglichkeit, als Härtefall am 15. Juli nachnominiert zu werden.

"Es ist für mich eine große Chance. Ich freue mich, dass der Deutsche Segler-Verband sich für Alexander Schlonski und mich eingesetzt hat", sagte Kinzl, die seit Tagen im neu eingeführten Gelben Trikot der Führenden surft.

Kinzl führt vor Galecka 

"Die Chance auf Olympia hat mich sehr motiviert, eine gute Kieler Woche zu segeln", sagte Kinzl. Mit elf Punkten liegt Kinzl weit vor der Polin Anna Galecka (27), auch wenn die Finalrennen doppelt gewertet werden.

Der Rostocker Laser-Segler Schlonski wurde dem DOSB vom Verband ebenfalls als Härtefall vorgeschlagen, ist in Kiel aber nicht am Start. Der zweimalige Weltmeister Alexander Hagen und sein Vorschoter Frithjof Kleen (Hamburg) verteidigten in der Starbootklasse den dritten Rang (20 Punkte).

"Alexander ist ein alter Fuchs. In den Finalrennen ist alles drin", sagte Kleen. Die Führung hat der brasilianische Olympiasieger Robert Scheidt (10) vor dem Schweden Fredrik Loof (12). Johannes Polgar (Dänisch-Nienhof) schob sich bei seiner Premiere im Star auf Platz fünf (38) vor.

Brüder-Paar auf Rang Sieben

Die 49er-Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel), die den Deutschen Segler-Verband (DSV) bei Olympia vertreten, liegen nach vier Wettkampf-Tagen auf dem siebten Gesamtrang.

Trotz eines Tageserfolges musste der Paralympics-Starter Heiko Kröger (Kiel/14 Punkte) seine Ambitionen auf den Gesamtsieg begraben.

"Es fing ganz gut an mit dem Tageserfolg, doch dann musste ich einen Strafkringel drehen und wurde im dritten Rennen wegen Frühstarts disqualifiziert", sagte Kröger, der mit 53 Zählern hinter Thierry Schmitter (Niederlande/20) und Damien Seguin (21) aus Frankreich in der Klasse 2.4 mR liegt.