Tschernowa beerbt Klüft

SID

Götzis - Die Russin Tatjana Tschernowa hat in Götzis das Erbe von Siebenkampf-Königin Carolina Klüft angetreten und sich als würdige Nachfolgerin der schwedischen Seriensiegerin präsentiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mit der Jahresweltbestleistung von 6.618 Punkten überraschte die 20 Jahre alte Junioren-Weltmeisterin von 2006 die etablierte Konkurrenz und empfahl sich als heiße Medaillenkandidatin für die Olympischen Spiele in Peking.

Tschernowa setzte sich vor der favorisierten Ukrainerin Ljudmilla Blonska (6.570) und ihrer Landsfrau Anna Bogdanowa (6452) durch.

Deutsche mit guter Leistung

Vor rund 9.000 Zuschauern an beiden Tagen konnten sich auch die deutschen Asse im Mehrkampf-Mekka Götzis hervorragend in Szene setzen: Vier von fünf Athletinnen erfüllten bereits im ersten Anlauf die Olympia-Norm von 6.130 Punkten.

Lilli Schwarzkopf (Paderborn) landete mit 6.316 Zählern auf Rang sieben vor der deutschen Meisterin Julia Mächtig (Neubrandenburg/6282). Auch Jennifer Oeser (Leverkusen/6189) als 13. und Sonja Kesselschläger (Neubrandenburg/6134) als 14. knackten die Norm.

Ein Gang höher

Schwarzkopf katapultierte sich mit der Speerwurf-Tagesbestweite von 54,35 Meter vom 17. gleich auf den 7. Platz. Auch Julia Mächtig schaffte mit 45,03 Meter persönliche Bestweite.

"Die Mannschaftsleistung war nicht schlecht. In Ratingen wird es jetzt richtig spannend. Mit 6.300 Punkten ist man sicher in Peking dabei", bilanzierte DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck.

"Ich habe nach dem ersten Tag einen Gang hochgeschaltet, aber zufrieden bin ich deshalb immer noch nicht", meinte Schwarzkopf selbstkritisch.

In Ratingen gehts um die Wurst

"Für mich ging es hier um eine gute Punktzahl - erst in Ratingen geht es um die Wurst", meinte Julia Mächtig im Hinblick auf die entscheidende Peking-Qualifikation in drei Wochen.

Dass sie ihre persönliche Bestleistung (6.162) deutlich übertraf, dürfte ein zusätzlicher Anreiz für die 22-Jährige sein, die sich in Götzis vor allem "eine gute Ausgangsposition für Ratingen" schaffen wollte.

Die Ratingen-Siegerin hat das Olympia-Ticket sicher, die Konkurrenz streitet um die zwei weiteren Startplätze für Peking.